Ballett am Rhein Das Journalistik-Studium muss erst einmal ruhen
Rubén Cabaleiro Campo ist neu beim Ballett am Rhein.
Düsseldorf. Rubén Cabaleiro Campo hatte die Namen von acht Kompanien auf eine Liste geschrieben. Seine erste Audition absolvierte er im September 2016 bei seinem Favoriten — dem Ballett am Rhein. Dort klappte es auf Anhieb, weswegen der 33 Jahre alte Spanier jetzt viel Arbeit hat. Er muss das Repertoire lernen und sich mit den Strukturen vertraut machen, die aus sehr guten Tänzern noch bessere, eben Schläpfer-Tänzer formen.
Die Mitglieder des Ballett am Rhein müssen höchsten Ansprüchen genügen, die Kompanie und ihr Chef sind preisgekrönt. Deswegen muss Cabaleiro Campos zweite Leidenschaft zurzeit ruhen. In Madrid hat er Fernkurse in Journalismus belegt und könnte in einem halben Jahr fertig sein.
Ursprünglich stammt aus Nordspanien, mit 17 ging er nach Madrid, um Ballett zu studieren. Seine Eltern sagten ihm Unterstützung zu, wenn er eine zweite, eine „handfeste“ Ausbildung verfolge. Und da ihn Journalismus schon lange interessierte, entschied er sich dafür und sorgte obendrein noch in finanzieller Hinsicht für eine Lösung: Sein Talent bescherte ihm ein Stipendium sowohl für die Ballettschule als auch für sein Unistudium. Das musste bereits einmal für längere Zeit ruhen, weil der klassische Tanz Rubéns ganze Aufmerksamkeit erforderte.
„Es ist nicht leicht, von jetzt auf gleich etwas Neues zu finden, wenn man mit dem Tanzen aufhört oder aufhören muss, weil der Körper nicht mehr mitmacht“, sagt er. „Da kann meine andere Ausbildung helfen. Aber ob ich tatsächlich als Journalist arbeiten werde, weiß ich nicht. Schöner wäre es, wenn ich mein Wissen als Tänzer beruflich nutzen könnte.“ kus