Das neue D — ein alter Hut
Das gefeierte Logo wird bereits inflationär in der ganzen Welt eingesetzt.
Düsseldorf. Eigentlich will die Stadt ihren Ruf mit dem neuen Logo :D in Deutschland und der ganzen Welt aufpolieren. Doch stattdessen könnten rechtliche Auseinandersetzungen ins Haus stehen. Denn: Das lächelnde D gibt es bereits — nicht nur als so genanntes Emoticon.
Es ziert exakt in dieser Form seit 2010 den Schriftzug der Dasa Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund. Und dort ist die Rechtsabteilung des Hauses bereits auf den Düsseldorfer „Fall“ angesetzt. „Unsere Juristen prüfen das“, bestätigt Sprecherin Monika Röttgen auf WZ-Anfrage. Die Dasa sei durch die Veröffentlichungen der Zeitungsartikel im Internet auf die Verwendung des Logos in der Landeshauptstadt aufmerksam geworden.
Hintergrund: Die Dasa verwendet das Logo seit über zwei Jahren und hat es im April 2011 beim Deutschen Patent- und Markenamt in München als Marke eintragen lassen. Die Frage, die die Juristen zurzeit erörtern, ist offenbar: Ist mit der Eintragung des Namens „:DASA“ auch das D mit dem Doppelpunkt davor geschützt? Ein eigener rechtlicher Anspruch nur dafür sei zumindest nicht beantragt worden, heißt es.
Zudem wird das Emoticon schon für die Werbung von anderen Städten oder Ländern benutzt: Dänemark und Dubrovnik. Die Firma Lega-Lega beispielsweise bietet T-Shirts an mit dem „lächelnden D“, das für die kroatische Stadt an der Adria wirbt. Exakt übernommen ist hier auch die farbliche Komposition: Weiße T-Shirts werden von dem roten Smiley geziert. Und auch für das skandinavische Land gibt es Werbematerial mit dem Emoticon, beispielsweise auf Visitenkarten.
Für die Entwicklung der neuen Dachmarke ist die Werbeagentur BBDO beauftragt worden. 150 000 Euro sollen dafür auf den Tisch geblättert werden. Diese Summe entspreche zwar nicht der tatsächlichen, erklärt BBDO-Sprecher Dirk Popp, aber eine andere Zahl hat er auf WZ-Anfrage auch nicht parat. In dem in der Öffentlichkeit genannten Betrag seien allerdings auch Umsetzungen vorhanden. Die Rechte für die Markennutzung seien beim Markenamt beantragt worden. Zwar räumt Popp ein, dass das Emoticon schon millionenfach genutzt werde, das sei auch der Vorteil. Die Einfachheit sei das Besondere: „Der Charme an dieser Idee ist, dass das Signet toll weiterentwickelt werden kann.“
Stadt-Sprecherin Natalia Fedossenko glaubt an eine Zukunft des Symbols: „Wir gehen davon aus, dass der Entwurf von BBDO alle inhaltlichen und formalen Anforderungen für eine langfristige Verwendung des Logos als Dachmarke erfüllt.“