KAP1-Labor Ideenlabor für neues Kulturzentrum

Düsseldorf · 2021 ziehen Zentralbibliothek, FFT und Theatermuseum gemeinsam in das neue Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz. Schon jetzt arbeiten die Einrichtungen im KAP1-Labor – in Räumen der Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz – zusammen an gemeinsamen Projekten.

 Das KAP1 Labor hat in der jetzigen Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz 1 einen eigens dafür umgestalteten Raum erhalten.

Das KAP1 Labor hat in der jetzigen Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz 1 einen eigens dafür umgestalteten Raum erhalten.

Foto: Michael Gstettenbauer

Zehn Monate dauert es noch, bis die Schlüssel zum neuen Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 übergeben werden sollen. Zehn Monate, bis der Umzug ansteht. Etwas länger wird es noch dauern, bis er abgeschlossen ist und das Forum Freies Theater (FFT), das Theatermuseum und die Zentralbibliothek ein neues Zuhause – und damit auch neue Mitbewohner gefunden haben.

Um sich schon einmal auf die neue Konstellation einzustellen, wurde nun das KAP1-Labor in einem Raum der Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz eingerichtet. Dort soll es nun in den nächsten Monaten verschiedene Themenblöcke geben, die jeweils in zwei bis drei Monaten im Mittelpunkt stehen sollen. Verschiedene Kooperationspartner – auch außerhalb der Bibliothek – helfen, sich mit Vorträgen, Workshops, Lesungen und Filmvorträgen dem gesetzten Thema zu nähern.

Das erste Thema, das bearbeitet wird, ist Nachhaltigkeit. Hier hat sich die Bibliothek etwa die Awista, das Umweltamt und die Verbraucherzentrale mit ins Boot geholt. Außerdem werden einige Düsseldorfer Vereine und Initiativen, wie der Verein Düsselgrün, das Literaturbüro NRW oder die Solidarische Landwirtschaft Teil des Programms sein. Von Februar bis Ende April sind bereits 40 Veranstaltungen geplant, die neben dem normalen Quartalsprogramm der Bibliotheken laufen. Das Programm des Labors liegt in allen Büchereien aus.

Der Gedanke hinter dem KAP1-Labor ist aber auch ein praktischer. Als die Zentralbibliothek 1986 eröffnet wurde, habe es keinen einzigen Veranstaltungsraum gegeben, erinnert sich der städtische Bibliotheksdirektor Norbert Kamp. In der Zwischenzeit habe man sich Räume geschaffen, die aber doch oft auch Provisorien waren. Im neuen Gebäude wird es 16 Veranstaltungsräume geben – vom kleinen Seminarraum bis hin zur Bühne für 180 Zuschauer. Und die wollen bespielt werden. „Wir wollen die Räume optimal nutzen – aber alleine schaffen wir das nicht“, sagt Kamp. Daher wolle man sich für weitere Kooperationspartner öffnen und das neue KAP1 als Ort für den Austausch von Wissen für alle etablieren.

Denn auch jetzt werde die Bibliothek schon intensiv genutzt. Allein im Januar 2020 kamen 122000 Menschen in die Stadtbüchereien – allein 63000 in die Zentralbibliothek. 2019 waren es in allen Büchereien zusammen 1,3 Millionen, in der Zentralbibliothek etwa 700000. Im neuen Gebäude will Bibliotheksdirektor Kamp die Millionenmarke knacken. Labor heißt die neue Einrichtung auch deshalb, weil man sich hier erst einmal ausprobieren wollte. Mit der Option, auch zu scheitern – und herauszufinden, was ankommt und was nicht. Auch die neuen Mitbewohner sind voller Euphorie mit dabei. „Wir wollen nicht, dass im neuen Gebäude diese drei Institutionen nebeneinander herlaufen“, sagt Katja Grawinkel vom FFT – stattdessen wünsche man sich eine engere Verbindung. Auch die Künstler, die im FFT aktiv sind, freuen sich, in neuen Räumen auf neue und andere Menschen zu treffen – und sich vielleicht auch von ihnen inspirieren zu lassen. „Wir sehen es als große Chance auch eine andere Form von Aufmerksamkeit zu bekommen“, sagt auch Anne Blankenberg vom Theatermuseum.

Das Programm zu füllen sei eine Herausforderung gewesen. Dennoch arbeite man nun natürlich schon am nächsten Themenblock, der im Mai starten soll. Dann soll es um „Tiere und andere non-humans“ gehen. „Wir wollen menschennahe Themen in den Mittelpunkt stellen“, sagt Projektleiterin Annette Krohn. Auch Ernährung, Familie und Alter stehen schon auf der Liste, die in den nächsten Monaten abgearbeitet werden soll. Ziel sei es schließlich, dieses Prinzip von Themenblöcken, die alle drei Monate wechseln, auch in den laufenden Betrieb im neuen Gebäude zu überführen.

Das Programm für das KAP1-Labor gibt es auch online unter