Demos ärgern Düsseldorfer auf dem Nachhauseweg

Während der Dügida-Demos kommt es zu Behinderungen um den Bahnhof. Betroffene sind verärgert.

Demos ärgern Düsseldorfer auf dem Nachhauseweg
Foto: David Young

Düsseldorfer. Montagabend 17.15 Uhr auf der Berliner Allee. Die Polizisten machen sich bereit für die wöchentliche Dügida-Demo. Der Bereich um die Graf-Adolf-Straße wird weiträumig abgesperrt. Auf der Berliner Allee ist in südlicher Richtung nur noch eine Spur befahrbar. Der Verkehr staut sich bis über die Kreuzung Steinstraße hinaus. Auf der Oststraße ist es nicht besser. Viele Autofahrer sind genervt — wollen schnell nach Hause.

Doch auch, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, ist die Situation nicht besser. Schon ab 17 Uhr fahren einige Straßenbahnen den Bereich um den Hauptbahnhof nicht mehr an. Die Betroffenen sind verärgert. „Ich habe langsam die Schnauze voll. Montags brauche ich momentan bis zu 40 Minuten nach Hause“, sagt ein Düsseldorfer, der am Hauptbahnhof von den Polizeibeamten nicht auf den Konrad-Adenauer-Platz gelassen wird.

Während der Demo lassen die Beamten nur Anwohner und Demonstranten aus dem Hauptbahnhof auf den Vorplatz. Anwohner müssen mit ihrem Ausweis beweisen, dass sie in der Umgebung des Bahnhofs wohnen. Allerdings sind einige der Polizisten nicht aus Düsseldorf und kennen sich in den Stadtteilen um den Bahnhof nicht aus. „Auf dieser Seite ist jetzt sowieso alles abgesperrt. Wenn die Leute hier rauskommen, stoßen sie bald auf die nächste Sperrung. Ob sie zu Fuß nach Hause kommen, wenn sie etwas weiter weg wohnen, ist sowieso unklar“, erklärt ein Polizeibeamter, der den Ausgang des Bahnhofs kontrolliert.

„Jeden Montag müssen wir hier warten, bis wir durch die Kontrolle kommen“, sagen zwei junge Frauen, die in der Friedrich-Ebert-Straße wohnen. Noch schwieriger sei es für ihre Mitbewohnerin: „Sie ist noch nicht offiziell in der Straße gemeldet“, erzählt eine der beiden. Wenn sie montags nach Hause wolle, müsse sie von einem Beamten bis zur Tür begleitet werden und dort durch Aufsperren der Tür beweisen, dass sie tatsächlich dort wohne. „Sie muss aber erst warten, bis einer Zeit hat, sie zu begleiten.“

Und auch Pendler sind genervt. „Das ist jedes Mal eine große Einschränkung“, sagt ein Pendler, der auf dem Weg zum Anschlusszug ist. Er arbeite in Rheinnähe und habe jeden Montag große Schwierigkeiten, den Zug pünktlich zu erreichen. „Diese Dauerdemos sind doch nicht zielführend“, sagt er. Er hoffe, dass dieser Spuk bald ein Ende habe.