Der Schnee ist weg – aber wohin mit all dem Splitt?

Mehr als 800Tonnen Splitt müssen weggefegt werden, damit die Kanäle nicht verstopfen. Sie landen in der Müllverbrennung.

Düsseldorf. Der Winter zieht sich langsam zurück - so scheint es zumindest. Was bleibt von der weißen Pracht, ist ein knirschendes Geräusch unter den Schuhen. Verursacht wird es vom Splitt: Auf vielen Gehwegen und Straßen liegen die kleinen Steinchen, die Fußgänger noch vor Kurzem vor dem Ausrutschen bewahrten und nun zum krümeligen Ärgernis in Straßenbahnen, Geschäften und Wohnhäusern geworden sind.

"Die Awista hat etwa 800 Tonnen Splitt und drei- bis viermal soviel Salz auf den Straßen verstreut", sagt Thomas Loosen, Abteilungsleiter des Umweltamtes. "Dazu kommt die Streuung der Gehwege durch Anwohner, die dafür verantwortlich sind." Seit vergangener Woche ist die Stadtreinigung nun im Einsatz, um die Wege wieder vom Splitt zu befreien. "Bis Ende kommender Woche werden wir fertig sein, falls es nicht noch einmal schneit", prognostiziert Awista-Sprecher Ralf Böhme.

Für diesen Fall sieht er die Stadtreinigung trotz zwischenzeitlichen Salzmangels gerüstet. "Wir erhalten derzeit regelmäßig kleinere Lieferungen Streusalz und Splitt, die für einen Wintereinbruch ausreichen." Doch danach sieht es derzeit nicht aus: Die Wetteraussichten lassen nur noch vereinzelt Minusgrade in der Nacht erwarten.

Darum müssen jetzt auch viele Anwohner ran an die Besen, um die Gehwege vor ihren Häusern säubern. "Es kommt auf das Straßenreinigungsverzeichnis der Stadt an, ob die Awista auch die Fußwege säubert oder ob die Anwohner verantwortlich sind", erklärt Loosen. "In jedem Fall sollte der zusammengefegte Splitt nicht aufbewahrt, sondern in die graue Tonne für den Hausmüll geworfen werden, da er Schadstoffe von der Straße enthalten kann." Ansonsten aber ist Splitt ungefährlich, er besteht nur aus zerkleinertem Felsgestein.

Auch der von der Straßenreinigung gesammelte Splitt wird mit dem anderen Kehricht in der Müllverbrennungsanlage entsorgt. Die Schadstoffe bleiben dort in den Filtern hängen und gelangen nicht in die Luft. Die Reste werden wiederverwertet. Jeden Monat fegt die Awista im Schnitt 1500 Tonnen Dreck von den Straßen. "Seit Beginn des Jahres dürften es etwa 2000 Tonnen sein", sagt Loosen.

Mit der Straßenreinigung hilft die Awista auch dem Stadtentwässerungsbetrieb: Sie verhindert, dass das Streugut in die Kanäle gespült wird. "Bisher haben wir keine Probleme", sagt Birgit Bremmenkamp vom Stadtentwässerungbetrieb. "Es hilft uns, wenn kein zusätzliches Material in den Schmutzfängen landet."

Früher hatte es desöfteren Verstopfungen durch Splitt gegeben. Dass Streusalz auch ökologisch die bessere Alternative ist, haben nun Messungen am Klärwerk ergeben: "Der Salzgehalt des Abwassers ist durch die Winterstreuung nicht angestiegen", sagt Bremmenkamp.