Diakonie-Projekt: Paten kümmern sich um Flüchtlinge

Patenschaftsvereinbarung: Ehrenamtliche treffen sich mit Geflüchteten privat und begleiten sie zu Behörden.

Foto: David Young

Düsseldorf. Weil die Nachfrage so groß war, gibt es jetzt ein offizielles Patenschaftsprojekt bei der Düsseldorfer Diakonie. Mittlerweile hat die Diakonie 18 Patenschaften vermittelt, zwölf Ehrenamtliche haben noch vor, eine zu übernehmen. Nach persönlichen Vorgesprächen und einer Schnupperzeit unterzeichnen beide Seiten, Ehrenamtler und Flüchtling, eine „Patenschaftsvereinbarung“. „Darin ist zum Beispiel festgelegt, wie die Patenschaft gestaltet sein soll“, erklärt Melanie Harendt, Ehrenamtskoordinatorin bei der Diakonie. So war es auch bei Octavia Schoplick. Als sie vor gut einanderthalb Jahren genug von den Berichterstattungen über Pegida hatte, entschied sie sich, aktiv etwas für geflüchtete Menschen zu tun. Sie wollte helfen und ging zur Diakonie. Dort lernte sie Mohamed und Yusef kennen.

Bis vor Kurzem lebten die jungen Syrer in einer Flüchtlingsunterkunft. Beim ersten Treffen mit ihnen und Octavia war ein Dolmetscher dabei. Später verständigten sie sich mit Händen und Füßen. Inzwischen haben die Jungs einen Sprachkurs abgeschlossen. Octavia half ihnen, sich in Deutschland zurechtzufinden. „Mein Mann und ich unterstützen die Jungs zum Beispiel bei Behördengängen, manchmal treffen wir uns aber auch nur, um gemeinsam Bundesliga zu schauen“, erzählt sie.

Mohamed lebt jetzt in einer eigenen Wohnung. Octavia trifft er weiter regelmäßig. Sie unterstützt ihn bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Mohamed will seinen Schulabschluss machen und Bankkaufmann werden. Yusef sucht noch nach einer Wohnung.

Zur Zeit leben in Düsseldorf rund 7000 Menschen in Flüchtlingsunterkünften. Viele von ihnen warten auf die Anerkennung als Flüchtling und werden dann in Zukunft hierbleiben dürfen. Die Unterstützung von Einheimischen können Geflüchtete gut gebrauchen.