Prozess: Hähnchenkrieg in Bilk

Imbiss-Chef soll den Angestellten der Konkurrenz verprügelt haben.

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Überfall auf den Hähnchen-Grill an den Bilker Arcaden. So lautete der Einsatzbefehl für eine Streifenwagenbesatzung im März vergangenen Jahres. Ein Zeuge hatte beobachtet, wie sich zwei Männer auf dem Boden des Imbiss-Wagens prügelten. Doch es war kein Überfall, sondern der Höhepunkt eines „Hähnchenkrieges“, der offenbar seit Jahren tobt. Wegen Körperverletzung und Bedrohung muss sich seit gestern der 43-jährige Besitzer eines Standes vor dem Amtsgericht verantworten.

Der betreibt seinen Hähnchen-Grill vor dem Supermarkt in Bilk bereits seit 2004. Erst später war die Konkurrenz gleich gegenüber dazu gekommen, die von einem Oberhausener Groß-Unternehmen betrieben wird.

Angeblich soll sich der Mann schon mehrfach mit den Worten „Willst du mich ruinieren?“ bei den Mitarbeitern des Grills vor den Bilker Arcaden beschwert haben. „Ich habe gesagt, ich bin nur Angestellter. Wenn ich nicht hier bin, kommt ein anderer Mitarbeiter“, erklärte der 41-jährige Verkäufer, der Opfer der Prügelattacke wurde.

An dem Tag sei es aber nicht bei Beschimpfungen geblieben. Der Angeklagte soll in den Wagen der Konkurrenz gestiegen sein und den 41-Jährigen mit der Faust vor den Kopf geschlagen haben. Dabei wurde der Angestellte leicht verletzt: „Ich habe mich dann gewehrt.“ Anschließend habe der Angreifer noch gedroht, dass er mit einer Pistole wiederkommen wolle.

Der Grill-Besitzer hatte die Tat von Anfang an bestritten. Er sei zur Tatzeit überhaupt nicht in Düsseldorf gewesen. Dafür gebe es auch Zeugen. Tatsächlich konnte der Verkäufer nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob es sich um den Täter handelt.

Allerdings arbeitet auch der Bruder des 43-Jährigen an dem Imbiss-Wagen. Der soll zum nächsten Verhandlungstermin als Zeuge erscheinen.