Die Anklage ist ein Wagnis
Inge Meuter ist gerade wieder im Urlaub auf Djerba. Wie damals, als sie vor fast genau acht Jahren die Nachricht vom Tod ihrer Tochter erhielt. Wie jedes Jahr seither. Sie sitzt im selben Hotel und wartet darauf, aus diesem Alptraum aufzuwachen.
Oder wenigstens endlich zu begreifen, dass Susanne wirklich weg ist. Die Ermittler haben alles getan, um so viele Puzzleteile wie möglich zu sammeln. Jetzt muss sich zeigen, ob die akribische Arbeit genügt. Man kann nur hoffen, dass das Landgericht die Anklage zulässt. Dass es endlich eine Verhandlung gibt — und vielleicht ein bisschen Klarheit für die verzweifelte Mutter. Aber die Ermittler wissen selbst: Die Anklage steht auf wackeligen Füßen. Ihr Hauptargument ist das Fehlen einer Alternative zu S. als Täter. Das ist ein Wagnis.