Die dreifache Modestadt

CPD Signature, Premium und Supreme zeigen die Trends des nächsten Jahres — allerdings ohne großen Glamour-Faktor.

Düsseldorf. 430 Aussteller auf der „CPD Signatures“, 350 Kollektionen auf der „Premium“ und mehr als 300 weitere Kollektionen auf der „Supreme“— gleich drei Messen zeigen seit Samstag, was in Sachen Mode angesagt ist. Und dabei sind sie ihrer Zeit voraus, denn im Gepäck haben die Labels ihre Kollektionen für Frühjahr und Sommer 2012.

Die „Signatures“ hat sich in den Messehallen 13 und 14 ausgebreitet. Allein 70 neue Kollektionen sind dabei. Unter ihnen die Marke Rare, die ihre Damenkollektion in Düsseldorf erstmalig dem deutschen Markt präsentiert. „Früher mussten die Einkäufer nach London kommen, um die Ware zu ordern“, erklärt Verkaufsagentin Jessica Rudolph. Auf den Kleiderständern hängen bunte Partykleider, schon im Hinblick auf Silvester.

Und was ist im Sommer 2012 angesagt? „Weite, übergroße Maxi-Röcke. Die Farben sind Paris-like, das heißt viel Rot, Weiß und Blau. Die Designer haben sich von den 60er-Jahren inspirieren lassen.“ Im Februar hatte die „CPD Signatures“ ihre Premiere. Eine der Neuerungen im Vergleich zur alten CPD: Über das Design der Stände entscheidet die Igedo.

Die Kleidung hängt auf silbernen Kleiderständern, ansonsten gibt es niedrige Regale und Trennwände — alles in Weiß. In den Gängen liegt sonnengelber Teppichboden. „Bei der ersten Signatures wurde das Konzept sehr gut angenommen“, sagt Igedo-Chef Philipp Kronen. Jessica Rudolph von Rare ist nicht so recht überzeugt. „Für uns wäre es einfacher gewesen, unsere eigenen Stände mitzubringen.“

Am Samstag saß zwar Dolly Buster unter den Zuschauern bei der Modenschau des deutsch-polnischen Stardesigners Dawid Tomaszewski. Doch in Sachen Promi-Glamour stehen die Düsseldorfer Messen hinter denen in Berlin zurück. „In Düsseldorf sind reine Ordermessen, ohne viel Show“, sagt Alice Schlößer von Lua. Sie ist mit einer Schmuck- und Tücherkollektion auf der „Premium“, ein Ableger der „Premium“ Berlin, in der Alten Papierfabrik im Hafen. „Hier bedienen wir regionale Kunden, die nicht nach Berlin kommen“, sagt Schlößer. An ihrem Stand ist alles bunt. „Wie in dieser Saison sind Tücher und Schals im nächsten Frühjahr unverzichtbar. Je bunter, desto besser“, sagt sie.

Auf 3000 Quadratmetern werden in der Papierfabrik auch Kollektionen von Calvin Klein, Michalsky, Tiger of Sweden und Shoo präsentiert. Schlößer würde ihre Ware nie auf der „Signatures“ präsentieren. „Die Kundschaft auf der Premium ist exklusiver als die auf der CPD. Das entspricht eher unserer Zielgruppe.“ Tücher, die die Firmen bei ihr für rund 30 Euro einkaufen, gehen im Einzelhandel für rund 80 Euro über die Ladentheke.

Ähnlich hat sich die Firma Jago aus Holland entschieden, sie war früher Stammgast auf der CPD. „Die Zielgruppe der Premium ist jünger“, begründet Mia Malmros.