Die Düsseldorfer Luft ist deutlich besser geworden

Zum positiven Trend trägt vor allem die Industrie bei, die Privathaushalte dagegen nicht.

Foto: Dieter Alsleben

Düsseldorf. Die hohe und damit klimaschädliche Kohlendioxid-Konzentration in der Düsseldorfer Luft hat deutlich abgenommen. Die vom Fachdezernat im Umweltausschuss vorgestellte Umwelt-Bilanz weist einen Ausstoß von 4,84 Millionen Tonnen im Jahr 2012 auf. Das bedeutet einen Rückgang um 890 000 Tonnen im Vergleich zum Jahr 2007, also etwa um 16 Prozent. Als die Energie- und CO2-Bilanz 1987 zum ersten Mal aufgestellt wurde, waren es sogar noch 8,1 Millionen Tonnen.

Mit den aktuellen Werten korrespondiert auch der Energieverbrauch in den besagten fünf Jahren. 17 Prozent weniger Strom, Gas, Öl und Fernwärme strömten da durch die Leitungen. 17 483 stehen da 21 127 Gigawattstunden gegenüber.

Als Grund für diese Entwicklung nennt das Umweltamt vor allem „eine erhöhte Effizienz im industriell-gewerblichen Bereich sowie die Stilllegung energieintensiver Betriebe“. Zu denken sei langfristig betrachtet etwa an die Schließung der Glashütte oder an aktuelle Nachhaltigkeits-Projekte mit Vorbildcharakter wie den Vodafone-Campus oder den Flughafen, der mit einem Blockheizkraftwerk und einer Solaranlage selbst Strom produziert. Bei privaten Haushalten hingegen hat der CO2-Ausstoß zuletzt sogar zugenommen, was sich allerdings auch mit der wachsenden Stadtbevölkerung erklären lässt.

Umweltdezernentin Helga Stulgies spricht angesichts eines insgesamt positiven Trends von einem „wegweisenden Etappenerfolg auf dem Weg zur Klimaneutralität“. Tatsächlich hat die Stadt ihr im Klimaschutzprogramm formuliertes, kurzfristiges Ziel locker erreicht, in fünf Jahren zehn Prozent der Kohlendioxid-Emissionen einzusparen. Stulgies gibt jedoch auch zu, dass es noch ein weiter Weg bis zur im Jahr 2050 angestrebten Klimaneutralität ist. Denn auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch von 9,8 auf 8,2 Tonnen in fünf Jahren gesunken ist, soll er 2050 bei nur zwei Tonnen liegen.

Als wichtigsten klimaschonenden Faktor für die Zukunft nennt die Stadt den Bau des neuen Gaskraftwerks, was durch die Produktion von Fernwärme besonders effizient werden soll.

Da das langfristige Klimaziel unter den jetzigen Bedingungen dennoch als nicht realistisch angesehen wird, hat die Stadt wie berichtet alle relevanten Akteure in Düsseldorf an einen Tisch geholt und einen externen Gutachter eingeschaltet. Die Ergebnisse sollen 2017 vorliegen.