Düsseldorf Die ersten Leichtbauhallen für Flüchtlinge

An der Itterstraße ist die neue Unterkunft fertig. Die Turnhalle der Heinrich-Heine-Uni wird nun wieder frei.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Heine-Universität kann in Kürze wieder ihre Turnhalle auf dem Campus nutzen. Schon in der kommenden Woche werden die meisten der 240 dort zuletzt untergebrachten Flüchtlinge nach Holthausen an die Itterstraße umziehen, einige wenige in andere Unterkünfte. Dies teilte Peter Lorch (Amt für soziale Dienste) am Mittwoch beim Ortstermin der Stadt an der Itterstraße 16 mit. Dort ist die erste Flüchtlingsunterkunft in Form von acht winterfesten Leichtbauhallen fertiggestellt. Platz finden hier maximal 288 Menschen.

Auf dem ehemaligen, nicht mehr genutzten Sportplatz hinter dem Schulkomplex an der Itterstraße war im vergangenen Jahr bereits eine Zelthalle für Flüchtlinge aufgebaut worden. Doch diese diente als Provisorium, war nicht für den Winter geeignet. Nun erhalten die Flüchtlinge mehr Komfort: In sechs der acht Traglufthallen gibt es jeweils zwölf geräumige Schlafkabinen für vier Personen. Diese haben alle ein Fenster zur besseren Durchlüftung. Birgit Lilienbecker (Amt für Gebäudemanagement) ergänzt: „Die Temperaturen werden permanent gemessen, wir können die Traglufthallen beheizen und belüften.“ Zudem seien die Wände gedämmt und winddicht.

Zwei weitere Leichtbauhallen im Eingangsbereich dienen als Wohnunterkünfte. Hier können sich die Familien nun — anders als bisher in der Turnhalle der Heine-Uni — im Kochbereich selbst versorgen.

Es gibt im Stadtbezirk bereits auch eine Gruppe engagierter Ehrenamtler, die sich um die Flüchtlinge kümmern möchte, berichtet Bezirksverwaltungsstellenleiter Nils Dolle. Zudem können Bürger Freitag zwischen 12 und 16 Uhr in der Klarenbachkirche an der Bonner Straße 24 Hausrat für die neue Flüchtlingsunterkunft abgeben. Die Aktion wird von der Diakonie organisiert, die auch die Betreuung am Standort Itterstraße macht. „Gebraucht werden diesmal nur Küchenutensilien“, betont Dolle.

Die Leichtbauhallen sollen ein Jahr lang stehen bleiben. Die Miete kostet 2,36 Millionen Euro, darin enthalten ist auch die Ausstattung (u.a. Tische, Betten, Spinde, Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke und Herde).

Weitere 300 000 Euro wurden für die Herrichtung des Grundstücks, sowie Kanal- und andere Arbeiten ausgegeben. Auf dem Grundstück hinter der Haupt- und der Grundschule sowie neben einer Kita wünschen sich die Bezirkspolitiker im Rathaus Benrath in Zukunft eine Turn- und Veranstaltungshalle für Holthausen. Dass auf dem Platz nun erst mal die Unterkunft stehe, behindere die Planung für die neue Turnhalle nicht, betont Birgit Lilienbecker.

Die Stadt wird im Juni und Juli an zwei weiteren Standorten diese Leichtbauhallen für Flüchtlinge aufbauen lassen. Die Grundstücke befinden sich einmal an der Further Straße in Hassels und an der Straße „Am Wald“ (Hassels/Benrath).