Düsseldorf Wo in Düsseldorf der Spargel wächst

Landwirt Jürgen Schaumlöffel baut seit zwölf Jahren das Edel-Gemüse an. Und weiß, dass Spargel-Stechen völlig ungefährlich ist.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Wer Jürgen Schaumlöffel einmal begegnet ist, vergisst ihn so schnell nicht wieder. Das liegt nicht nur an dem Namen, der aus dem Nordhessischen kommt. Der 54-Jährige ist Düsseldorfs einziger Spargel-Bauer. Seit zwölf Jahren züchtet er das Edel-Gemüse in Duisburg. Vor fünf Jahren kamen auch Felder im Düsseldorfer Norden dazu, auf denen zurzeit fleißig geerntet wird.

Der Landwirt ist längst auch Profi, wenn es darum geht, dem Laien sehr lebendig zu erklären, wie die Sache mit dem Spargel funktioniert. Am Anfang steht das Pflänzchen. Erst vor ein paar Wochen wurden 24 000 Setzlinge (jeder kostet rund 40 Cent) in den Boden gebracht: „Das ist ziemlich teuer. Im nächsten Jahr rechne ich damit, auf dem neuen Feld eine Tonne Spargel zu ernten.

Danach wächst das Gemüse jedes Jahr nach. Schaumlöffel: „In der Erde befindet sich die Wurzel. Die drängt es zum Licht, sie möchte Fotosynthese machen. Also schickt sie den Spargel in Richtung Oberfäche.“ Die Stangen wachsen darum in mehreren Etagen. „Sobald die Stangen aus dem Boden schauen, kommt der Bauer und schneidet sie ab“, schildert der 54-Jährige das Verfahren.

Dann kommt von der Wurzel das Signal, neuen Spargel in Richtung Sonne zu schicken. Etwa sechs Wochen lässt sich die Pflanze auf die Art „überlisten“. Schaumlöffel: „Irgendwann ist die Wurzel aber schwach. Dann muss man aufhören. Die letzte Ernte findet in der Regel am 24. Juni, dem Johannestag, statt.“ Danach lässt der Landwirt das Feld bis zum nächsten Jahr in Ruhe.

Warum andere Landwirte lieber Mais oder Kohl anbauen? „Ein Spargelfeld muss sechs Wochen lang intensiv betreut werden. Das ist mit einem hohen Personalaufwand verbunden“, so Schaumlöffel. Denn Spargel kann nicht einfach maschinell abgeerntet werden, jede Stange wird von Hand ausgegraben und dann mit einem Spezialmesser gestochen. Für den Landwirt sind jeden Tag polnische Erntehelfer im Einsatz.

Bis zu zwölf Tonnen Spargel wachsen jährlich auf den Feldern. Die verkauft der Landwirt an Gastronomen, Markthändler oder Lebensmittelgeschäfte. Oder beim Bauernmarkt im Bauerncafé Ellerhof, das seine Frau Kerstin in Mündelheim betreibt. Dort gibt es zur Spargelzeit dann auch die passenden Saucen und Rezepte dazu.

Roher Schinken oder Schnitzel zum Spargel? Diese Frage stellt sich der Bauer gar nicht: „Ich bin Vegetarier.“ Jürgen Schaumlöffel ist eben etwas Besonderes.