Wirtschaft Konjunktur: Die Stimmung fürs neue Jahr in Düsseldorf ist schlecht

Düsseldorf · Die Unternehmerschaft hat Zahlen einer aktuellen Befragung veröffentlicht. Die zeigen: Die Betriebe sind verunsichert – und zwar stark, im Vergleich zum Vorjahr.

Die Unternehmerschaft hat Betriebe aus verschiedensten Branchen befragt, auch in der Metall- und Elektroindustrie.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Die Düsseldorfer Unternehmerschaft hat ihren Konjunkturmonitor für das Jahr 2019 veröffentlicht. Dabei kommt sie zu den Ergebnissen: Es herrscht in der Region eine starke Verunsicherung, Unternehmen zeigten eine abwartende Haltung, denn die Erwartungen für das neue Jahr seien geschwächt.

Die wirtschaftliche Lage der Düsseldorfer Unternehmen sei solide, allerdings zeigten sich erste Abschwächungen in den Erwartungen 2019, so die Unternehmerschaft, die seit 15 Jahren jedes Jahr den Konjunkturmonitor unter den Mitgliedsunternehmen der Unternehmerschaft Düsseldorf erhebt.

Insgesamt gaben in diesem Jahr 603 Mitgliedsunternehmen ihre Meinung ab, dies sind 41 Prozent aller Mitgliedsunternehmen der Unternehmerschaft Düsseldorf (40% Metall- und Elektroindustrie, 20% Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, 7% Papier und 33% weitere Branchen).

Die Gründe für eine Abschwächung der Konjunktur seien vielfältig: die politischen Krisen in der Welt, der bevorstehende Brexit, die zunehmende Protektion, dies sind nur einige Beispiele für das Umfeld, in dem die Düsseldorfer Unternehmen agieren müssen, so die Unternehmerschaft. Für die Düsseldorfer Betriebe, die eine Exportquote von über 50 Prozent haben, sind diese Herausforderungen ein ernst zu nehmendes Problem.

Die Zahlen sind deutlich nach unten gegangen

Die Stimmung ist demnach deutlich gekippt: Nur noch 48 Prozent der Unternehmen sprechen von einer „guten“ Geschäftslage, im Vorjahr waren es noch 78 Prozent. 41 Prozent (20 im Vorjahr) sprechen von einer „gleichbleibenden“ Geschäftslage. 11 Prozent (2%) melden eine schlechte Geschäftslage. 7 Prozent der Mitgliedsunternehmen (2) rechnen auch in den kommenden sechs Monaten mit schlechteren Geschäftsergebnissen. 34 Prozent (31%) erwarten bessere Geschäfte. 59 Prozent (67%) rechnen mit gleichbleibenden Erwartungen.

Ähnlich deutlich wie bei der Geschäftslage ist der Stimmungsabfall bei der Auftragslage. 44 Prozent (im Vorjahr 78%) der befragten Unternehmen geben eine gute und weitere 45 Prozent (20%) eine befriedigende aktuelle Auftragslage an. Lediglich 11 Prozent (2%) der Unternehmen sagen, die Auftragslage sei schlecht. Für die kommenden sechs Monate rechnen derzeit 89 Prozent (im Vorjahr 98%) mit einer guten bzw. einer befriedigenden Auftragslage, 11 Prozent (2%) befürchten, dass die Auftragslage einbrechen könnte.

52 Prozent (56) der befragten Unternehmen nennen ihre aktuelle Ertragslage gut, als befriedigend bezeichnen 37 Prozent (42%) ihre Lage, „schlecht“ sagten in diesem Jahr noch 11 Prozent (2%). Für die nächsten Monate schätzen 30 Prozent (20%) der Unternehmen die Ertragslage besser ein, gleichbleibend 56 Prozent (73%) ein. Dass die Ertragslage noch schlechter als bisher wird, befürchten 14 Prozent (7%).

Auch bei der Beschäftigung ist die Stimmung etwas schlechter: 30 Prozent (41%) aller befragten Mitgliedsunternehmen haben 2018 ihren Personalstand erhöht und 44 Prozent (53%) haben ihn unverändert belassen. Entlassungen gab es bei 19 Prozent (6%). Neu ist in der Umfrage des Monitors auch der Punkt Eigenkündigungen. Diese haben auch einen enormen Anteil: 7 Prozent. Als Grund für die Neueinstellungen oder Kündigungen nennen 26 Prozent (60%) Mehrarbeit und 4 Prozent (7%) Kurzarbeit. 60 Prozent (33%) wollen ihren Personalstand im Jahr 2019 nicht verändern, nur noch 33 Prozent (66%) aller Unternehmen möchten ihr Personal im Jahr 2019 aufstocken. 7 Prozent (1%) der Unternehmen planen mit weniger Personal.

Gut ist die Lage beim Thema Ausbildung: 89 Prozent (100%) wollen ihre Ausbildungsplätze entweder erhöhen bzw. zumindest unverändert belassen. In diesem Jahr planen jedoch 11 Prozent (0%), laut den aktuellen Planungen, keine Ausbildungsplätze anzubieten. Red