Jubiläumsshow „Holiday on Ice“ feiert sich selbst

Düsseldorf · Höhepunkt der Jubiläumsshow in Düsseldorf ist der Auftritt der Olympiasieger im Eiskunstlauf.

Die Goldmedaillengewinnerin Aljona Savchenko in Aktion bei „Holiday on Ice“. 

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Premiere für Düsseldorf: Die Jubiläumsshow von „Holiday on Ice“ war am Donnerstag zum ersten Mal in der Halle an der Siegburger Straße zu sehen. Die Eisshow feiert dieses Jahr ihren 75. Geburtstag und verarbeitet ihre eigene Geschichte mit dem Programm „Showtime“.

„Showtime ist unsere Liebeserklärung an das große Entertainment auf Eis. Wir feiern, was wir sind, und erzählen die Geschichte einer emotionalen Showfamilie, die nach immer mehr strebt“, erklärt Peter O’Keeffee, Ceo der Show. Die Veranstaltung erzählt ebendiese Geschichte: ein junger Regisseur stellt in den 40er Jahren eine Show zusammen, die durch die Welt tourt. Dabei verliebt er sich in seine Bühnenpartnerin.

Seit der Premiere von „Holiday on Ice“ 1943 sahen rund 330 000 Menschen die Show und ganze fünf Weltrekorde wurden aufgestellt. Die größten Erfolge allerdings feierte sie dabei in Deutschland.

Unter den Tänzern befinden sich Akrobaten, Eiskunstläufer — und sogar Olympia-Gold-Medaillengewinner wie Aljona Savchenko und Bruno Massot, die ihre weltweit gefeierte Kür aufführten, die sie zum besten Paar des Eiskunstlaufes machte. Ihr emotionaler Auftritt unterscheidet sich deutlich von denen der restlichen Show. Auch einen Tanz extra für „Showtime“ hat das Paar parat und auch der Leihe sieht die Diskrepanz in Talent und Stil deutlich. Die beiden Elemente bilden die besten Teile der Show und wirken vielleicht gerade deshalb unzugehörig zum Rest. Das mag auch an dessen Platzierungen mitten in der Handlung liegen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Gewinnerin des Nachwuchsprogrammes der Show, der „Academy Master Class“, die kurz nach der Pause eine umjubelte Choreografie vorführt.

„Showtime“ ist nicht immer familienfreundlich. Etwa bei der Episode in einem düsteren Wald mit hexenähnlichen Wesen und großen Vögeln sowie ein inhaltlich sehr lose zusammenhängender Teil mit tanzenden Zirkustieren in irritierend bunten Outfits. Diese Einschätzung betrifft übrigens auch die unnötig leicht bekleideten Tänzerinnen.

Hebefiguren mit zweit Meter hohem Kragen

Faszinierend ist das Bühnenbild. Kulissen von beeindruckender Größe werden über das Eis geschoben und versetzen die Zuschauer so in ferne Länder. Das größte Kompliment gehört jedoch den Darstellern, die  Unglaubliches leisten, wenn etwa akrobatische Hebefiguren mit etwa zwei Meter hohen Kragen aus Draht und Federn mit Bravour absolviert werden. Bis zu sieben Mal wechseln die Artisten pro Show ihre Kostüme. Dass es sich beim Eistanz um Hochleistungssport handelt,  ist dem Zuschauer nur deswegen kaum klar, weil die Tänzer sich mit scheinbarer Leichtigkeit  bewegen, auch beim Spagat in voller Fahrt, auch wenn sie bei einer Drehung hinfallen. Dabei haben sie stets ein Lachen auf den Lippen oder singen die gespielten Lieder mit.

Die ruhigen Stücke sind die stärksten. So wird es gegen Ende emotional, wenn der junge Regisseur seine Liebe wieder findet und beide ein hinreißend gefühlvolles Duett tanzen.

Das Feedback der Zuschauer ist durchmischt „Ich fand es sehr laut und schrill. Auf jeden Fall wurde man gut unterhalten“, sagt Studentin Ricarda Keulemann. Die achtjährige Mina hat die Tickets zur Show von ihrer Tante bekommen „Es war eine Überraschung. Ich finde alles sehr schön. Die Kostüme sind toll und die Menschen so talentiert.“ Am liebsten mochte die Schülerin den Auftritt der Gaststars.

Man wird in Atem gehalten von dieser Show. Showtime tourt noch bis Februar durch Deutschland, bis zum 6. Januar in Düsseldorf.