Die vier unterschiedlichen Gesichter der Königsallee

Auch Düsseldorfs bekannteste Straße hat ihre Problemzonen und ist längst nicht mehr nur Luxusmeile.

Düsseldorf. Die Luxusmeile hat ausgedient, das hochpreisige Segment ist nur noch eines von vielen. Das mit Blick auf Mieten und Angebot oft zitierte Nord-Süd-Gefälle hat das schon deutlich werden lassen, die Studie der Comfort-Gruppe liefert nun ein noch detaillierteres Bild. Demnach unterteilt sich die Kö in vier unterschiedliche Gebiete.

Südende: Das Stück Kö südlich der Graf-Adolf-Straße hat nun durch den Zuzug von Aldi Nahversorgungscharakter.

Süden: Mehr als 160 Einzelhandelsbetriebe gibt es auf dem Abschnitt von der Graf-Adolf-Straße bis zur Steinstraße. Geprägt ist das Angebot von weniger hochpreisigeren, eher konsumigeren Labels wie H&M, Esprit oder Geox sowie drei Einkaufscenter. Die höchste Passantenfrequenz stellte Comfort am nördlichen Ende dieses Abschnitts vor Cartier neben dem Sevens fest: 10 650 Personen waren es dort in einer Stunde in der Spitze. Von dort aus nahm die Frequenz an den Messpunkten in Richtung Süden kontinuierlich ab.

Norden: Umgekehrt nahm die Frequenz in Richtung Norden allerdings nicht kontinuierlich zu, der Hauptstrom der Menschen biegt vorher in Richtung Schadowstraße ab. Die meisten Passanten auf dem von Luxus-Labels geprägten Abschnitt mit 133 Betrieben wurden im Süden vor Gucci mit 9800 Passanten gemessen. Das heißt: In dieser Hinsicht gibt es auf der Kö kein Nord-Süd-Gefälle, sondern eher einen starken Zug zur Mitte der Straße, der nach außen hin abnimmt.

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Nord-West-Seite: Als weiteres Haupttor zur Altstadt und als neuer Standort für Luxus- und Trend-Marken etabliert sich die westliche Seite der Kö. Zu Marken wie Nespresso, Bose und Abercrombie & Fitch gesellen sich etwa Hermès und Versace an der Ecke zur Trinkausstraße. Während für erstere Marke im Girardet-Haus gerade der Stuck unter der Decke freigelegt wird, hat die Trinkaus-Bank ihre Ladenzeile komplett umgebaut.