Die Zoch-Gebühr ist vom Tisch

Stadt- und Kreissparkasse schließen das Finanz-Loch. Teilnahme für Fußgruppen bleibt nun doch kostenfrei.

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Düsseldorf. Gute Nachricht für alle Fußgruppen, die am Düsseldorfer Rosenmontagszug teilnehmen. Das Thema Zug-Gebühr ist vom Tisch — zumindest für dieses Jahr. Grund: Stadtsparkasse und Kreissparkasse spenden insgesamt 22 222,22 Euro an das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC).

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Damit wird eine Finanzlücke zu einem guten Teil geschlossen, die durch gestiegene Sicherheitskosten entstanden war. Insgesamt 50 000 Euro fehlten dem CC. Der Rest soll durch Spendenbüchsen eingenommen werden, die in Altstadtkneipen und Filialen der Sparkasse stehen. Im Ergebnis führt das dazu, dass nun doch alle Narren beim Zug mitlaufen dürfen, ohne dafür zahlen zu müssen. Dies gilt aber nur für dieses Jahr, in der nächsten Session könnte das Thema wiederkommen.

„Es sind gerade Familien, Freundeskreise und Gruppen, die als Fußvolk die Vielfalt in den Rosenmontagszug bringen“, begründen die Vorstände Brigitte Göbel (Stadtsparkasse) und Johann-Peter Ingenhoven (Kreissparkasse) ihr Engagement. „Zudem soll der Zugang zum Zug allen sozialen Schichten möglich sein.“

Von den etwa 1650 Menschen, die bei uns zu Fuß mitlaufen, wären mindestens 1200 betroffen gewesen“, sagt CC-Geschäftsführer Christoph Joußen. Elf Euro hätten Mitglieder von den caritativen Vereinen zahlen sollen, 25 Euro wäre der Regel-Tarif gewesen. Für Firmen, die beim Zug mitlaufen, wären pro Person 50 Euro fällig geworden. Vereine, die dem CC angehören, hätten wie bisher keine Gebühr entrichten müssen.

„Es ist natürlich für alle Beteiligten viel besser, wenn Sponsoren für diesen Betrag einspringen“, freut sich CC-Präsident Josef Hinkel. Und: „Es gab es sehr gemischte Reaktionen als bekannt wurde, dass man für die Teilnahme nun bezahlen muss.“

Großer Unmut hatte etwa bei den Elleraner Hunnen geherrscht. „Wir waren immer mit etwa 30 Leuten beim Zug dabei. Für uns wären somit Mehrkosten von 750 Euro entstanden. Bei einem Jahresbeitrag von 30 Euro hätte das unsere Vereinskasse nicht stemmen können“, rechnet Michaela Kolber-Wockenfuß, Webmasterin der Elleraner Hunnen, vor. „Deshalb hatten zwölf Mitglieder entschieden, in diesem Jahr nicht mitzulaufen.“

Insgesamt gibt das CC im Jahr etwa 480 000 Euro für Außenveranstaltungen aus. 316 000 Euro entfallen auf den Rosenmontagszug (weitere 500 000 Euro kommen von den angeschlossenen Vereinen), 136 000 Euro kosten Altweiber und der Kö-Sonntag. Für den Närrischen Zapfenstreich und Hoppeditz-Erwachen werden 10 000 bzw. 18 000 Euro fällig. Rund 25 Prozent des Etats, also etwa 120 000 Euro, muss das CC allein für Sicherheitsmaßnahmen entlang des Zugs ausgeben.