Stadt führte Blinde in die Irre
Die Leitstreifen an den Bahngleisen wurden falsch verlegt.
Düsseldorf. Riesenpanne bei der Verlegung der „Blindenstreifen“ am Kö-Bogen. So genannte taktile Leitstreifen dienen eigentlich dazu, blinde oder schwer sehbehinderte Menschen zu leiten, also ihnen einen Weg zu erschließen.
Versehentlich wurde die weiße Führung am Jan-Wellem-Platz aber nicht nur an der Haltestelle der Bahnen verlegt, sondern komplett beidseitig an den Gleisen entlang über dutzende Meter von Breuninger bis zum Ende des neuen Gebäudes. Also auch dort, wo andere Passanten durch Ketten an Pfosten davor gewarnt werden, auf die Gleise zu treten, wenn sie aus den Geschäften kommen. Für die Blinden gab es allerdings das gegenteilige Signal — sie wären nah an den Gleisen entlang geführt worden, wenige Zentimeter von den vorbeifahrenden Bahnen entfernt.
„Wir haben fälschlicherweise die Führungsstreifen für Blinde weiterverlegt“, räumte der städtische Projektleiter für den Kö-Bogen, Heinrich Labbert, auf WZ-Anfrage am Dienstag ein. „Das ist niemandem aufgefallen“, so der Mitarbeiter des Amtes für Verkehrsmanagement.
Erst Mitglieder vom Blindenverein selbst haben den Missstand bemerkt und dem Amt gemeldet. Gegen Dienstagmorgen waren Mitarbeiter damit beschäftigt, die taktilen Leitlinien zu entfernen. So genannte Aufmerksamkeitsstreifen mit Noppen wurden jetzt einige Zentimeter vor den ursprünglichen Streifen verlegt — diesmal zur frühzeitigen Warnung. Über die Kosten des fälschlichen Einbaus und der Entfernung ist nichts bekannt.