Regenbogenbänke in Düsseldorf CDU wehrt sich vehement gegen regenbogenfarbene Bank
Düsseldorf · Am Brahmsplatz soll die bunte Bank aufgestellt werden. Das möchte die CDU nicht, wie sie in der Bezirksvertretung deutlich macht.
(sku) Der Antrag löste in der Bezirksvertretung 2 (BV) eine hitzige Diskussion aus, dabei betrifft er nur eine einzelne Bank. Allerdings in Regenbogenfarben. Diese Farben stehen für die LSBTIQ*-Community, also unter anderem für lesbische, schwule, bisexuelle Personen und Transgender. Eine solche Bank steht bereits am Zoopark. Jetzt soll auf Antrag von Keno Schulte (Die Partei) auch am Brahmsplatz eine seniorengerechte Bank in Regenbogenfarben aufgestellt werden.
In der Sitzung wehrte sich die CDU vehement gegen jene Bank. Regenbogenfarbene Bänke „politisieren“, sagt beispielsweise Achim Graf. Er wolle lieber „eine normale Bank“. Sein Parteimitglied Annelies Böcker stimmte ihm zu. Die CDU wolle keine „ideologisierte Bank in bestimmten Farben für Senioren“. Diese würden ein politisches Statement setzen, das wolle die CDU nicht. Und weiter: Die Bevölkerung rege sich über solche Bänke auf.
Bunte Bänke sorgten vorher
schon für Diskussionen
Harald Schwenk (Die Grünen) erklärte, er müsse sich aufgrund der „unangemessenen Schärfe“ kurz sortieren. Er wies darauf hin, die Diskussion sachlich führen zu wollen. Schulte wiederum sagte, dass es spannend sei, so eine Homophobie zu erleben. Er dachte, die CDU habe das überwunden. Wer sich von einem „Hauch von Farbe“ provoziert fühle, sei in der Vergangenheit stecken geblieben. Deutlich offener als die CDU schätzt Schulte die Menschen in seinem Bezirk ein: „Es wäre schade, wenn es in unserem großen, bunten und zunehmend toleranten Stadtteil bei nur einer Regenbogenbank bliebe“, schreibt er in seinem Antrag.
Auch in vorherigen Sitzungen lösten bunte Bänke in der BV schon Diskussionen aus. So beantragte die CDU erst Bänke, zog ihren Antrag allerdings immer wieder zurück, als Schulte die Änderung zu Regenbogenbänken vorschlug.
Die Farb-Wünsche von Schulte kritisierte die CDU scharf. Es gehe Schulte nicht um ein gesellschaftliches Zeichen, sondern er wolle die Arbeit der CDU „sabottieren“, so Dominik Silbach. Wegen Schultes Farb-Vorschlag seien die Anträge der CDU nicht zur Abstimmung gekommen. Silbach geht noch weiter: Er möchte deshalb eine Rüge gegen Schulte aussprechen. Auch Graf stimmte ihm zu. Die Partei sei „eine Satire-“ und „Boykott-Partei“. Uwe Wagner (SPD) hingegen verteidigte Schulte: Die Partei könne nichts dafür, wenn die CDU ihre Anträge zurückziehe.
Mit diesen Reaktionen der CDU hat Schulte gerechnet. Denn im Antrag schreibt er: „Ich hoffe auf eine breite Zustimmung über (fast) alle Parteigrenzen hinweg, damit der irre Banken-Boykott der CDU gestoppt werden kann.“
Gegen die Stimmen der CDU wurde schließlich die bunte Bank am Brahmsplatz beschlossen.