Doku: Köln-Düsseldorf auf Koalisionskurs

Der WDR zeigt in „Rivalen am Rhein“ kuriose Geschichten – auch Kapitäne rammten sich.

Düsseldorf. Die Rivalität am Rhein: Düsseldorf gegen Köln. Kein Thema, bei dem nicht rheinauf- und rheinabwärts geschielt wird. Der WDR zeigt am Freitag um 20.15 die Doku "Rivalen am Rhein" - mit Geschichten und Sticheleien prominenter Rheinländer.

"Die Stadt Köln hat einfach das Pech, dass sie besonders hässlich ist", stänkert Karnevalswagen-Bauer Jacques Tilly. Der Kölner Kabarettist Jürgen Becker dagegen nennt Düsseldorf die ehemalige "Pferdeweide der Kölner". Und die Toten Hosen sangen im Müngersdorfer Stadion: "Ich bin froh, dass ich kein Kölner bin."

Der Ursprung der Rivalität am Rhein geht auf die Preußenzeit zurück. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts schipperten die ersten Frachtschiffe auf dem Rhein. Die Konkurrenz der rheinischen Dampfschifffahrtgesellschaften war so groß, dass sich die Kapitäne gegenseitig rammten. Erst der drohende Ruin beendete den Streit - eine Schiffsverbindung gibt es aber bis heute nicht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Köln schlucken, dass Düsseldorf die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen wurde. "Eine massive narzisstische Kränkung", sagt der Kölner Psychologe Stefan Grünwald.

Doch die Rivalität, sie trieb auch an. Konrad Adenauer beneidete Düsseldorf um die Grünflächen mitten in der Stadt, woraufhin Köln seinen Grüngürtel bekam. Ein "Abklatsch des Hofgartens", sagen Düsseldorfer.

Dabei guckte auch die Landeshauptstadt beim Nachbarn ab - zum Beispiel beim Bau des Rheinufertunnels. Die kurze Kölner Röhre bot ein gutes Beispiel, wie man es nicht macht. Der hiesige zwei Kilometer lange Tunnel dagegen legte das Fundament für die schöne Rheinpromenade.

Allerdings musste Düsseldorf auch Niederlagen einstecken. So war die Fortuna Anfang der achtziger Jahre gezwungen, die Brüder Thomas und Klaus Allofs an den 1. FC Köln zu verkaufen. Dafür zeige die Tagesschau laut Tilly zur fünften Jahreszeit meist den Düsseldorfer Karneval.