Feuer in Garath: Mieter fühlen sich im Stich gelassen
Vermieter war am Wochenende nicht zu erreichen. Ursache des Brandes steht noch nicht fest.
Düsseldorf. Glück im Unglück hatten Freitagnacht die Bewohner eines Mietshauses in der Hermann-Ehlers-Straße: Im Keller des Hauses in Garath brannte es, aber dank des schnellen Eintreffens der Feuerwehr war der Brand bald gelöscht, niemand wurde verletzt, wie die WZ berichtete.
Am Montag nach dem Brand ist der Schock bei Martin Lhee der Wut gewichen. Der zweifache Familienvater steht im immer noch total verrußten Treppenhaus: "Die Feuerwehr ist abgerückt und hat die Wohnungen freigegeben, aber keiner hat uns gesagt, wie gefährlich der Ruß ist", sagt der Mieter.
Wenn er sich länger im Treppenhaus aufhält, bekommt er Kopf- und Halsschmerzen. Auch zwei Tage nach dem Brand riecht es noch beißend nach Rauch und verbranntem Plastik. "Die Wohnungen waren rauchfrei. Die Mieter, die vor ihrer Wohnung standen, haben wir informiert, dass sie wieder reinkönnen", sagt Hans Jochen Hermes, Pressesprecher der Feuerwehr.
Eigentlich hat Lhee erwartet, dass am Samstagmorgen das große Aufräumen beginnt. Doch nichts passiert. Obwohl die Wohnungen freigegeben sind, bleibt der Keller gesperrt, bis die Kripo ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Deshalb darf auch das verrußte Treppenhaus nicht gereinigt werden.
Aus Angst um die Gesundheit seiner Kinder zieht Lhee für zwei Tage ins Hotel. Er ist vor allem auf seinen Vermieter wütend: "Ich fühle mich allein gelassen, der Vermieter muss auch Fürsorge tragen." Zwei Tage bekommt er keine Antwort auf seine Fragen. Hausbesitzer ist eine Investmentgesellschaft in Wiesbaden.
Erst am Montag kommt ein Mitarbeiter der Gesellschaft vorbei, vorher gibt es als Ansprechpartner nur die Hausmeisterin. Die wirkt auf Lhee hilflos und erreicht ihren Arbeitgeber nicht.
Nach der Zeit voller Ungewissheit will der Mitarbeiter der Investmentgesellschaft von Ausquartierung und Schadstoffprüfung nichts wissen. Mit den Renovierungsarbeiten will das Unternehmen nach Abschluss der Ermittlungen beginnen.
Zu einem Statement ist die Investmentgesellschaft nicht bereit. Lhee wohnt mit seiner Familie vorerst bei Freunden. Zurück ins Haus will er nicht: "Ich will hier kurzfristig ausziehen, ich bin hier fehl am Platz."