Kirchen protestieren gegen offene Geschäfte am Reformationstag

Am Reformationstag sollen in diesem Jahr die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet werden. Da der Reformationstag in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt sind Spitzenvertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in der Stadt empört. In einem Brief an Oberbürgermeister Elbers machen sie ihrem Ärger Luft.

Düsseldorf. Als eine geistlose und für die kulturelle Substanz Düsseldorfs nicht vertretbare Entscheidung bezeichnen Vertreter der evanglischen und der katholischen Kirche den Beschluss der Stadt, am Reformationstag die Geschäfte in der Innenstadt zu öffnen.

In einem wz-newsline vorliegenden Brief an Oberbürgermeister Dirk Elbers beklagen Superintendent Ulrich Lilie und Stadtdechant Rolf Steinhäuser, dass durch die Entscheidung zur Geschäftsöffnung am Reformationstag (31. Oktober), der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, die religiösen Gefühle der evangelischen Christen in Düsseldorf verletzt würden.

Ein so prominentes Datum wie der Reformationstag dürfe nicht als ein Tag des Umsatzes und des Kommerzes gesehen werden, heißt es in dem Schreiben. Die Christen in der Stadt seien nicht bereit, das hohe Gut des gesetzlich geschützten arbeits- und kommerzfreien Stonntags ohne weiteres zu opfern.

Von der Stadt verlagen beide Kirchenvertreter nun eine Stellungnahme zum Thema. Weiter heißt es: "Wir erwarten, dass diese deutliche Überschreitung einer zumutbaren Grenze für die Kirchen zum Anlass für eine öffentliche Debatte über das Verfahren zu weiteren Beschlüssen im Rat über die Sonntagsöffnung wird."

Der Reformationstag ist für evangelische Christen ein hoher Feiertag. An diesem Tag wird der Reformation der Kirche durch Martin Luther gedacht. Der Reformationstag ist kein bundeseinheitlicher Feiertag. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist er gesetzlicher Feiertag. tsn