Drogen-Razzia: Konsum-Duldung ist erlaubt
Die Stadt wartet den Bericht der Polizei ab und entscheidet dann über eine Schließung der Diskothek Rheingold.
Düssseldorf. Dass Drogen in der Diskothek Rheingold sehr offen konsumiert werden, ist auch der Polizei nicht erst seit der Razzia am Wochenende bekannt. "Es gibt Hinweise darauf, dass so etwas nicht laufen kann, ohne dass der Veranstalter es zumindest mitbekommt", sagt Sprecher Markus Niesczery. Dies werde jetzt untersucht.
Ob den Verantwortlichen jedoch rechtliche Konsequenzen drohen, ist schwer abzuschätzen. Denn allein die Duldung des Konsums ist nicht strafbar.
Langfristig kann es jedoch Ärger geben. "Wir warten auf den Ermittlungsbericht der Polizei und entscheiden dann, ob es gewerberechtliche Folgen gibt", sagt Holger Körber, Leiter des städtischen OSD. Konkret: Eine Schließung des Rheingold ist nicht ausgeschlossen.
Anzeigen sind den Verantwortlichen der Party vom Wochenende auf jeden Fall sicher. Körber: "Wir haben zehn Gäste unter 18 Jahren nach Mitternacht im Club aufgegriffen, und alle haben übereinstimmend gesagt, dass sie nicht kontrolliert wurden. Das verstößt gegen den Jugendschutz."
Bei der Polizei hofft man derweil, durch gezielte Aktionen zu verhindern, dass sich am Hauptbahnhof wieder ein regelrechter Drogensumpf etablieren kann, wie es ihn in der Vorgänger-Diskothek Poison Club gegeben habe.
Seit Anfang des Jahres habe man Hinweise gehabt, dass sich erneut eine abgeschlossene Szene bildet, deren Feiernde auch unter Drogeneinfluss am Steuer ertappt wurden oder besinnungslos im Bahnhof aufgegriffen wurden. Niesczery: "Es ging bei der Razzia darum, früh ein Zeichen zu setzen, dass dort kein rechtsfreier Raum existiert." kus/juki