Doppelt so viel Geld für Kanäle

Statt bisher zwölf will die Stadt zukünftig rund 25 Millionen Euro jährlich investieren.

Düsseldorf. „Wir müssen heute so handeln, dass künftige Generationen handlungsfähig bleiben.“ Stadtdirektor Manfred Abrahams bemühte am Dienstag den Kern des Generationenvertrags, als er das neue Konzept zur „Substanzerhaltung des öffentlichen Kanalisationsnetzes der Stadt“ vorstellte.

Die wichtigsten Aussagen vorweg: Aktuell gibt es keinerlei Sanierungsstau in der zum großen Teil über 100 Jahre alten Kanalisation. Der könnte aber 2025 oder 2030 eintreten, wenn die Stadt — technisch und finanziell — nur im gleichen Rahmen wie bisher das Netz pflegt und unterhält. Und deshalb wird sie ihre Investitionen von jährlich rund zwölf Millionen auf 25 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Das geschieht freilich nicht sofort. Bis 2014 bleibt alles beim Alten, dann wird die Investitionssumme Jahr für Jahr erhöht, 2017 sind schließlich die 25 Millionen erreicht, die auch danach angesetzt werden sollen.

Abrahams: „Trotz Ausbaus der Investitionen bleiben die Abwassergebühren für die Bürger aber bis 2016 auf dem jetzigen Stand.“ Und dann, so der Kämmerer, würden sie auch nur sehr moderat, nämlich im Rahmen der allgemeinen Teuerungsrate erhöht.

Hintergrund: Der Stadtentwässerungsbetrieb finanziert seine Ausgaben komplett aus Gebühren. Die wiederum sind in Düsseldorf relativ günstig: Pro Kubikmeter Schmutzwasser werden 1,52 Euro, pro Quadratmeter Fläche für Regenwasser 1,02 Euro berechnet.

Ein Vier-Personen-Haushalt zahlt demnach im Durchschnitt gut 338 Euro im Jahr bei Schmutz- und Regenwasser. In Nordrhein-Westfalen ist das spitze, Köln etwa meldet rund 400, Krefeld gar 658 Euro im Jahr. Bundesweit verlangen laut Stadt nur Mainz (253 Euro), Frankfurt und Stuttgart weniger.

Zweites Standbein des neuen Substanzerhaltungskonzeptes ist eine Änderung in der Methodik. Wo immer es möglich ist, wird auf eine offene Bauweise mit Grube und entsprechenden Behinderungen verzichtet und statt dessen auf die „minimalinvasive“ Renovation durch den Kanalschacht gesetzt. So können mehr Kanal-Kilometer schneller und preiswerter renoviert werden.