Drei Fragen an Kirmes-Architekt Thomas König

Düsseldorf. Was wäre eigentlich passiert, wenn der Sturm „Ela“ nicht am Pfingstmontag, sondern genau in der Kirmeswoche im Hochbetrieb gewütet hätte. Wie schnell hätten die Verantwortlichen reagieren können und wohin mit den ganzen Menschenmassen?

Foto: J. Michaelis

Thomas König, Architekt der Kirmes gibt Antworten auf diese Fragen.

Was steht eigentlich alles in dem Sicherheitskonzept?

König: Da werden eigentlich alle Szenarien durchgespielt, die während einer Kirmes auftreten können. Also Unwetter, Bombendrohung, Feuer oder Gondeln, die sich von einem Fahrgeschäft lösen. Wenn ein solcher Fall eintritt, dann ist die Vorgehensweise Schritt für Schritt vorgegeben. Denn am schlimmsten wäre es, wenn etwas passiert und keiner weiß, was er zu tun hat. Dann vergeht zu viel Zeit, bis sich die Entscheidungsträger abgestimmt haben und das gefährdet sehr viele Menschenleben.

Was sieht das Konzept bei einem Sturm vor?

König: Wir sind ja immer mit dem Flughafen verbunden, weil die immer sehr genau das Wetter vorhersagen. Als Erstes werden die Besucher über Lautsprecher gebeten, den Festplatz zu verlassen. In den Baubüchern der Schausteller steht auch genau, was sie zu tun haben. Das Gebäude muss entsprechend gesichert werden und auch wann der Betrieb einzustellen ist. Die Freiflächen jenseits der Brücken gelten als Evakuierungsflächen, obwohl klar ist, dass es bei einem solchen Ereignis auch dort nicht wirklich sicher ist. Bei normalem Betrieb brauchen wir etwa 30 Minuten, um zu räumen. An einem Feuerwerksfreitag kann das bis zu 60 Minuten dauern.

Waren Sie schon einmal kurz davor, die Veranstaltung abzubrechen?

König: Vor drei Jahren wäre es beinahe so weit gewesen. Wir hatten eine Unwetterwarnung und waren schon vorbereitet. Die Schausteller wurden auch schon informiert, dass die Räumung unmittelbar bevorsteht. Aber in allerletzter Minute haben wir auf dem Radar gesehen, wie das Unwetter kurz vor Köln abgebogen und an uns vorbeigezogen ist. akrü