Agentur für Arbeit Beschäftigte werden verstärkt gefördert

Düsseldorf · Birgitta Kubsch-von Harten von der Agentur für Arbeit stellt Schwerpunkte für 2020 vor.

2019 lag die Arbeitslosenquote in Düsseldorf bei 6,6 Prozent. Die Agentur für Arbeit will vor allem in Weiterbildung investieren.

Foto: dpa/Carsten Rehder

2019 war das Jahr der Gegensätze. Trotz abgeschwächter Konjunkturprognosen ist die Arbeitslosenquote 2019 erneut gesunken. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurde die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf sogar um fast drei Prozentpunkte abgebaut. Die Meldung des Personalbedarfs der Unternehmen war 2019 jedoch verhalten. Der Beschäftigungszuwachs des Vorjahres konnte nicht erreicht werden und blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, zieht Bilanz und stellt vor, welchen Schwerpunkt die Agentur für Arbeit im Jahr 2020 setzen wird.

Weniger Arbeitslose In Düsseldorf sank die Arbeitslosigkeit in den letzten zehn Jahren kontinuierlich, die Quote sank von 9,5 auf 6,6 Prozent. Im Jahr 2019 waren durchschnittlich bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Düsseldorf 22 475 Menschen zeitgleich arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 97 Personen weniger. Die Arbeitslosenquote sank im Jahresdurchschnitt um 0,1 Prozent. Allerdings haben sich im Laufe des Jahres mehr Menschen arbeitslos gemeldet als noch im Jahr 2018. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 2668 Menschen mehr (+4,1 Prozent).

Parallel ließen sich mehr Unternehmen beraten, um im Falle von Auftragsrückgängen gerüstet zu sein. Sie erkundigten sich, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können, um auch bei einer schlechteren Auftragslage ihr Personal halten zu können.

Die Langzeitarbeitslosigkeit konnte im Jahresdurchschnitt deutlich gesenkt werden. 7383 Langzeitarbeitslose wurden durchschnittlich bei der Arbeitsaufnahme unterstützt und beraten. Im Vergleich zu 2018 waren 2019 in Düsseldorf 565 Menschen weniger langzeitarbeitslos. „Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit gelingt dann, wenn alle Kräfte gebündelt werden. Prävention, intensive Betreuung und Beratung, Qualifizierung und soziale Teilhabe sind die wichtigsten Aspekte zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit“, betont Birgitta Kubsch-von Harten. Ein grundlegendes Hindernis liegt bei langzeitarbeitslosen Menschen oftmals in einer fehlenden Berufsausbildung. Die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 5 Prozent im Jahresdurchschnitt.

Sinkender PersonaIbedarf Im Jahr 2019 wurden insgesamt 17 340 freie Stellen gemeldet. Dies waren 2857 Stellen (-14,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig suchten die Düsseldorfer Unternehmen mehr hochqualifizierte Experten. 424 470 Menschen sind aktuell sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Schwerpunktthema Weiterbildung Der digitale Wandel macht vor keiner Berufs- oder Gehaltsgruppe halt. Die Antwort der Agentur ist die Investition in Weiterbildung und ein Beratungsangebot, das auf lebenslanges Lernen ausgerichtet ist. Mehr als 63 000 der Beschäftigten und Arbeitslosen haben keinen Berufsabschluss. „Ein besonderes Augenmerk legen wir daher auf Menschen, denen es bisher noch nicht gelungen ist, notwendige berufliche und zukunftssichere Kompetenzen aufzubauen“, sagt Birgitta Kubsch-von Harten.