Rheinbahn Am Betriebshof Lierenfeld geht’s jetzt stufenlos in die U 75
Düsseldorf · Hochbahnsteig an der Erkrather Straße am Mittwoch eröffnet. 60 Prozent der Haltestellen sind barrierefrei. Doch da geht mehr.
Nicht nur die Rheinbahn-Beschäftigten wird es gefreut haben, auch Bezirksbürgermeister Wilhelm Gerwald van Leyen ist zufrieden: Seit Mittoch 6 Uhr halten die Bahnen der Linie U 75, die zwischen der Vennhauser Allee und Neuss-Hauptbahnhof fahren, am neuen Hochbahnsteig der Station „Lierenfeld Betriebshof“. Zehn Monate lang wurde der 60 Meter lange Bahnsteig gebaut, der ein barrierefreies Ein- und Aussteigen der Fahrgäste ermöglicht.
60 Prozent der Bus- und Bahnhaltestellen seien nun barrierefrei, sagt Rheinbahn-Vorstandschef Klaus Klar. „Es geht hier schneller rein und raus.“ Das sei nicht nur wichtig für den Komfort der Fahrgäste, sondern mache die Bahnen pünktlicher. Laut Personenbeförderungsgesetz sollen bis zum 1. Januar 2022 alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut sein. Viele Kommunen haben schon erklärt, dass sie dies nicht schaffen. Für Düsseldorf, so sagt Holger Odenthal, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrsmanagment: „Wir werden 80 bis 90 Prozent erreichen.“
Oft sei die Planung sehr schwierig, so Odenthal, weil es einfach zu wenig Platz im Haltestellenbereich gebe. Zudem sind gerade Hochbahnsteige teuer: Der Umbau an der Station „Betriebshof Lierenfeld“ hat 4,5 Millionen Euro gekostet und wurde durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit Landesmitteln finanziert. Zwei werden pro Jahr in Düsseldorf gebaut, als nächstes wird im Sommer der Bahnsteig am Luegplatz eröffnet. Barrierefrei umgebaut werden danach die Stationen „Aldekerkstraße“ und „Heesenstraße“ im Stadtteil Heerdt, ebenfalls auf der Strecke der Linie U 75.
Allerdings müssen die Fahrgäste der U 75 weiter mit dem gefährlichen Spalt zwischen Bahnsteigkante und Bahn leben. Noch werden hier die alten hellgrauen Stadtbahnen eingesetzt. Die Rheinbahn hat zwar 43 neue, breitere Hochflurbahnen (Typ HF 6) bestellt, sie sind aber, nach Konstruktionsfehlern, noch nicht einsatzfähig. Klaus Klar hofft, dass die ersten 20 Ende des Jahres eingesetzt werden können.