Güterzugstrecken durch Düsseldorf Die Rather können auf Lärmschutz hoffen

Düsseldorf · Bislang besteht kein Anspruch auf Schutz an der Bahnlinie. Das könnte sich ändern, wenn eine alte Zugstrecke reaktiviert wird.

Marcus Münter an der Bahnstrecke Rath-Eller.

Foto: Julia Brabeck

(hal) Die geplante Reaktivierung der Westbahn zwischen Duisburg und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof für den Personenverkehr könnte dafür sorgen, dass entlang der Bahnstrecke in Rath zwischen der Stadtgrenze zu Ratingen und Rath Mitte Lärmschutz installiert wird. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der CDU in der Bezirksvertretung 6 (BV) hervor.

Die Verwaltung teilt darin mit, dass „auf der Strecke von Duisburg Hauptbahnhof bis in den Bereich zwischen Stadtgrenze Ratingen/Düsseldorf und A44 neue Gleisabschnitte erforderlich (zusätzliche Gleise)“ sein werden. Für die Rather wird entscheidend sein, wieweit diese nach Süden auf Düsseldorfer Stadtgebiet reichen werden. Das steht noch nicht fest, weil es noch keine Trassierungsplanung für die neuen Gleise gibt. Denn an bestehenden Strecken besteht kein rechtlicher Anspruch auf Lärmschutz, wohl aber beim Bau von neuen Gleisen.

„In einer Informationsveranstaltung im März hat die Deutsche Bahn auch bestätigt, dass bei neuen Gleisen mit Lärmschutzmaßnahmen in Rath zu rechnen ist“, sagt Ratsherr Marcus Münter (CDU). Für ihn bietet die Reaktivierung der Westbahn aber noch weitere Vorteile. „Wir bekommen damit ein zusätzliches Angebot und Pendler aus Duisburg und Lintorf von der Straße auf die Schiene. Das wird Entlastung zum Beispiel für die viel befahrene Reichswaldallee bringen.“ Allerdings wird ein Baubeginn der Westbahn erst möglich sein, wenn der Streckenausbau für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) abgeschlossen ist. „Hier ist von einer Fertigstellung etwa in 2032 auszugehen“, sagt die Verwaltung.

Die Rather kämpfen seit Jahren vergebens um Lärmschutz, denn sie wohnen an der Güterzugstrecke 2324, welche die Städte Genua und Rotterdam verbindet. In Düsseldorf verläuft diese von Rath nach Eller. Sie gehört zu der meistbefahrenen Route in Deutschland und das wird auch so bleiben. Denn in den nächsten Jahren ist eine hohe Taktverdichtung auf der Strecke geplant. Im Extremfall sind alle drei Minuten Züge auf der Strecke unterwegs, was 480 Züge in 24 Stunden ergeben würde, hatte die Deutsche Bahn auf einer Infoveranstaltung vorgerechnet.

Unabhängig vom Bau der Weststrecke wird der Neubau der Eisenbahnbrücke an der Liliencronstraße erfolgen. Das 122 Jahre alte Bauwerk, das acht Bahngleise überquert, soll 2028 durch eine neue Brücke ersetzt werden. Diese wird mehr als 22 Millionen Euro kosten. Eine Sanierung ist nicht mehr möglich, zudem ist die Brücke viel zu schmal. Ein richtiger Gehweg ist deshalb nicht vorhanden und auch kein Radweg. Die Bauzeit wird mit 26 Monaten veranschlagt.