Schulneubau in Düsseldorf In Rath entsteht ein neues Schulzentrum mit Kita

Düsseldorf · Auf dem rund 1,8 Hektar großen Gelände eines ehemaligen Sportplatzes an der Herdecker Straße wird die Franz-Marc-Förderschule ein neues Gebäude erhalten. Auch eine neue Kita entsteht.

Der ehemalige Sportplatz an der Herdecker Straße liegt schon seit Jahren brach. Er soll jetzt zu einem Schulstandort werden.

Foto: Julia Hallmann

Am 24. Januar wird der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung über eine Bauvoranfrage für einen neuen Schulstandort in Rath und eine Kita entscheiden. Die Pläne wurden bereits der Bezirksvertretung 6 (BV) vorgestellt. Auf dem ehemaligen rund 1,8 Hektar großen Sportplatz an der Herdecker Straße zwischen Rath und Unterrath soll die Franz-Marc-Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“, die bislang am Lobachweg in Gerresheim untergebracht ist, einen Neubau erhalten. Zudem sollen eine Dependance der Jan-Wellem-Förderschule mit Schwerpunkt auf emotionaler und sozialer Entwicklung und eine inklusive Kita einziehen. „Der geplante Neubau des Förderschulzentrums soll als ein neuer Ort mit sozialem, baulichem, umweltbezogenem und energetischem Nachhaltigkeitsanspruch entwickelt werden“, teilt die Stadt mit. Die Planung sei in enger Zusammenarbeit mit der Jan-Wellem-Schule und der Franz-Marc-Schule entwickelt worden. Jede Schule erhält ein dreigeschossiges Gebäude, zwischen denen die Mensen und Aulen beider Schulen geplant sind, die bei Bedarf gekoppelt werden können. Das Kita-Gebäude wird mit zwei Vollgeschossen und einem Staffeldachgeschoss realisiert.

Neben den Schulgebäuden und der Kita sollen auch eine Dreifachsporthalle, die zur Hälfte ihrer Geschosshöhe ins Erdreich eingesenkt wird, und ein Lehrschwimmbad errichtet werden. Damit wird einem Wunsch der BV entsprochen, die ein solches Becken im Mai 2022 beantragt hatte. „Für die geistige und körperliche Entwicklung ist dies ein entscheidender Bestandteil der Förderschule“, hieß es damals in der Antragsbegründung. Die Politiker wünschen aber zudem, dass dieses Becken und die Turnhalle später auch von Vereinen genutzt werden können.

Aufgrund der Nähe zur Autobahn ist die Errichtung einer vier Meter hohen Lärmschutzwand entlang der Westgrenze des Grundstücks geplant. Diese ist unter anderem dafür mitverantwortlich, dass für das Bauprojekt 104 Bäume, darunter 56 satzungsgeschützte Bäume, gefällt werden müssen. Die Grünen in der BV regen deshalb an, den Standort der Mauer zu überprüfen. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen, zudem werden die Dachflächen eine Begrünung und Photovoltaikanlagen erhalten.

Durch das Förderschulzentrum wird ein umfangreicher Hol- und Bringverkehr erwartet. Deshalb wird auf dem Grundstück ein zentraler Halte- und Wendeplatz errichtet. Zudem werden 25 Parkplätze und 98 Fahrradabstellplätze auf dem Areal des Zentrums, teilweise in einer Tiefgarage, eingerichtet. Eine von der Bezirksvertretung gewünschte Tiefgarage als Quartiersgarage für die Bewohner der angrenzenden D-Zug-Siedlung, mit der der Parkdruck im Quartier vermindert werden sollte, wird allerdings nicht realisiert. „Das ist wirklich sehr bedauerlich“, sagt Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU). Dank des Neubauprojektes wird das Angebot der Förderschulen besser über das Stadtgebiet verteilt. Bislang müssen rund 50 Kinder aus dem Stadtbezirk 6 bis nach Gerresheim zur Schule am Lobachweg fahren. Das Schulangebot im Bezirk 6 wird zudem noch um eine Realschule ergänzt, die bereits im Sommer in Unterrath an der Borbecker Straße eröffnet wird. Diese war ursprünglich an der Herdecker Straße geplant gewesen.