Düsseldorf-Niederkassel Mammutbäume als Schutz vor Rutschen-Reflexionen

Niederkassel · Reflexionen einer Rutsche sollen ihn gestört haben. Nun machen sich andere Anwohner Sorgen. Die Bezirksvertretung 4 beschäftigt sich mit dem Thema.

Lange stehen die Mammutbäume noch nicht im Feldmühlepark – und schon gibt es Diskussionsbedarf.

Foto: RP/cwo

Drei gewaltige Mammutbäume, direkt vor einem Spielplatz, dicht aneinander gestellt: Seit Wochen rätseln Spaziergänger, was man sich bei diesem Ensemble im Feldmühlepark in Niederkassel gedacht hat. Der Hintergrund ist kurios: Die Bäume wurden dort platziert, nachdem der Spender der Pflanzen sich wegen Reflexionen einer neuen Rutsche auf dem Spielplatz gestört gefühlt hatte.

In einem Papier der CDU-Fraktion für die Bezirksvertretung (BV) 4 heißt es dazu: „Die Pflanzung geht auf eine Baumspende eines Anwohners der Leostraße zurück, der sich durch das vor einigen Monaten installierte Spielgerät (…) in seiner gartenseitigen Aussicht gestört fühlte und durch die Bäume Sichtschutz erreicht hat.“ Konkret – so heißt es in BV-Kreisen – soll den Anwohner genervt haben, dass das neue Klettergerüst mit zwei Rutschen die Sonne reflektiert.

Tatsächlich, so ein Sprecher der Stadt, habe es zu der „Auswahl einzelner Spielgeräte“ Nachfragen aus der Bürgerschaft gegeben – „dabei wurde auch die Blendwirkung thematisiert“. Den direkten Zusammenhang zwischen Baumspende und Rutsche bestätigt die Verwaltung zwar nicht, tatsächlich seien im aktuellen Fall aber Wünsche der Spender in die Planung aufgenommen worden. Dies gehe, wenn keine sachlichen Kriterien gegen die Platzierung sprächen, die der Spender vorschlägt.

Des einen Freud ist nun allerdings des anderen Leid: So heißt es in der Anfrage der CDU in der BV 4 weiter, dass sich nun andere Anwohner Sorgen machen. Es seien wegen „der zu erwartenden Baumhöhe, der zu erwartenden Wurzelausbreitung und des Schattenwurfs“ der Mammutbäume Beschwerden an die Bezirksvertreter herangetragen worden.

Die CDU-Fraktion will nun wissen, ob die Interessen der Anwohner berücksichtigt wurden – und man die Anpflanzung theoretisch auch wieder rückgängig machen könnte. Die Nadelhölzer waren erst Anfang des Jahres gepflanzt worden. „Durch eine großzügige Spende im fünfstelligen Bereich“, wie es damals von der Stadt hieß.

Die Urweltmammutbäume – so der offizielle Name – gelten als lebende Fossilien: Ihre Art hat sich seit Millionen Jahren nicht verändert. Sie gehören daher zur „Zukunftsbaumliste“ der Stadt, da die hartnäckigen Bäume sich auch gegen den Klimawandel stemmen sollen. Beraten wird über die Baum-Anfrage der CDU am 30. März. Die Politiker treffen sich im Versammlungsraum des neuen Schwimmbads in Heerdt.