Neue Filiale „Burgermeister“ ersetzt dieses Lokal in der Düsseldorfer Altstadt
Düsseldorf · Die Berliner Burger-Kette ersetzt das Schnitzel-Restaurant Schweinske an der Bolkerstraße. Die Miete hat Kö-Niveau erreicht.
An der Bolkerstraße 28 wird im Mai die erste Düsseldorfer Filiale der Berliner Burger-Kette Burgermeister eröffnen. Das hat Burgermeister-Betriebsleiter Leander Brune am Mittwochbestätigt. „Wir haben den Mietvertrag unterschrieben und beginnen Anfang 2024 mit dem Umbau“, sagt Brune. Burgermeister ersetzt an der Bolkerstraße die Schnitzel-Kette Schweinske. Das Restaurant hatte dort 2011 aufgemacht. Seit dem Ende der Corona-Pandemie wäre der Standort aber „nicht leicht, da sich die Bolkerstraße eher getränkeorientiert entwickelt hat“, sagt Schweinske-Geschäftsführer Klaus Rösler. Am 31. Dezember wird das Restaurant schließen, bestätigt ein Mitarbeiter.
Der Nachfolger ist eine Burger-Kette mit Appetit auf Expansion. Aktuell gibt es zehn Filialen von Burgermeister in der Heimatstadt Berlin. 2024 sollen bundesweit 20 neue Standorte folgen, darunter in Nürnberg, Hannover, Köln und Düsseldorf. „Wir wollen am Puls des Stadtlebens sein“, sagt Betriebsleiter Leander Brune. Daher habe man sich für die Immobilie an der Bolkerstraße entschieden.
An der Ecke zur Mertensgasse bewegt sich gerade einiges. Die Döner-Kette von Lukas Podolski (Mangal x LP10) hat dort vor einem Monat aufgemacht. Auf der anderen Straßenseite entsteht der neue Party-Club „Bierstadl“ und ein paar Häuser weiter wird die frühere Filiale der Stadtsparkasse Düsseldorf gerade zu der Punkrock-Pizzeria „Bob’s“ umgebaut. „Die Bolkerstraße ist sehr gefragt“, sagt Markus Schäfer, Geschäftsführer des Immobilienbüros Lührmann. Der Makler ist auf Handel und Gastro in Düsseldorf spezialisiert und hat den neuen Mieter Burgermeister an die Bolkerstraße gebracht.
Die Immobilie an der Nummer 28 gehört einem mehr als 90 Jahre alten Düsseldorfer, der früher mal mit Schuhen gehandelt hat. Mehrere von uns befragte Kenner der Altstadt schätzen die monatliche Nettokaltmiete der knapp 400 Quadratmeter großen Burgermeister-Filiale auf mehr als 18 000 Euro.
Gastro-Kette betritt einen
hart umkämpften Markt
Um dieses Geld zu erwirtschaften, braucht die Burger-Kette eine enorme Frequenz. Dementsprechend sind auch die Öffnungszeiten geplant: täglich von 11 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts, freitags und samstags sogar bis 4 Uhr morgens „und bei Bedarf länger“, sagt Betriebsleiter Brune. Die Kern-Zielgruppe seien tagsüber junge Leute, Familien, Berufstätige und Touristen, zur späteren Stunde dann „Halligalli“. Unter der Woche verkauft Burgermeister pro Filiale nach eigenen Angaben 1500 Burger am Tag, am Wochenende sogar noch 1000 mehr.
Die Gastro-Kette betritt mit der Düsseldorfer Altstadt einen hart umkämpften Markt für schnell zubereitetes Essen. Ein paar Häuser weiter sitzen Burger King und McDonald’s, die Burger-Ketten Five Guys und Peter Pane grillen auf der parallel gelegenen Flinger Straße. „Aber wir haben keine Angst vor denen“, sagt Brune. „Im Gegenteil: Wir suchen gezielt den Wettbewerb, weil wir von unserem Produkt überzeugt sind.“
Das Produkt von Burgermeister ist im Kern eine gegrillte Rindfleisch-Bulette zwischen zwei Brötchen-Hälften. Die Karte ist minimalistisch, es gibt nur acht Variationen. „Hipster-Varianten mit Ei oder Avocado haben wir nicht“, sagt Brune. Bestseller ist der Cheeseburger. In der Hauptstadt kostet der Klassiker aktuell 5,30 Euro, in Düsseldorf wird es wegen der Transportkosten etwas teurer werden. Denn die Burgermeister-Bäckerei sowie die Produktionsstätte für Gemüse, Soßen und Fleischbuletten ist in Berlin-Tempelhof.
Um die Schweinske-Filiale in Düsseldorf zur Burger-Braterei zu machen, steht noch eine Menge Arbeit an. Der Mietvertrag beginnt im Januar, dann wird das Schnitzel-Restaurant komplett entkernt. „Bis auf die Abluft-Anlage und den Fettabscheider fliegt alles raus“, sagt Burgermeister-Betriebsleiter Brune. Einen „hohen sechsstelligen Betrag“ steckt die Gastro-Kette in den neuen Düsseldorfer Standort, der gesamte Umbau wird rund vier Monate dauern.
Läuft die Filiale gut an, soll es noch weitere Burgermeister in der Landeshauptstadt geben. „Binnen der nächsten drei Jahre planen wir noch drei oder vier neue Filialen“, sagt Brune.
Die könnten dann auch im Franchise-Betrieb entstehen. Den Standort an der Bolkerstraße führt Burgermeister in Eigenregie – um das unternehmerische Risiko selbst zu tragen.