Auftaktfest in Düsseldorf Zum Start in die Spielplatzsaison werden noch Paten gesucht

Düsseldorf · Am Rochusmarkt hat die Stadt ein offizielles Auftaktfest veranstaltet. Dabei wurden auch neue Spielplatzpaten gesucht.

Der sechsjährige Leon und die vier Jahre alte Leya probierten beim offiziellen Start in die Spielplatzsaison viele neue Spielgeräte aus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

„Dürfen wir die benutzen“, fragte die kleine Mia am Samstagnachmittag Natasha Pralija und zeigte dabei auf Dreiräder. Die standen vor dem „Knirpsmobil“ der Stadt auf dem Rochusmarkt. Das Team wartete nur auf Kinder, die damit fahren wollen. Natasha Pralija nickte und reichte dem blonden Mädchen außerdem eine kleine Leckerei, die sie für den Start in die Spielplatzsaison selbst gemacht hatte.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen waren viele Familien mit ihren Kindern auf den baumumstandenen Spielplatz in Pempelfort gekommen. Am Stand von Natasha Pralija konnten sie sich kostenlos eine Erfrischung holen oder die Eltern bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. „Wir veranstalten so ein Fest jedes Jahr zum Saisonauftakt auf einem anderen Spielplatz“, erklärte Dunja Reuter, die bei der Stadtverwaltung für die ehrenamtlichen Spielplatzpaten tätig ist. So war 2023 etwa auf dem Schillerplatz ein Fest organisiert worden. Die Veranstaltungen dienen auch dazu, die Arbeit der Paten vorzustellen und mit etwas Glück, weitere für das Ehrenamt zu gewinnen.

Gerhard Steinbach ist Düsseldorfs derzeit ältester Spielplatzpate. Der 83-jährige Künstler engagiert sich seit mehr als zehn Jahren auf dem Spielplatz Flurstraße. Seit 25 Jahren dabei ist Petra Sobotka. Die Gerresheimerin hat die „Spielplatzinitiative Diepenpark“ mit ins Leben gerufen. Man merkt der Düsseldorferin an, dass ihr das Projekt eine Herzensangelegenheit ist. Wenn sie erzählt, strahlt ihr Gesicht und sie sprudelt über vor Ideen. Inzwischen sind zehn Kinder- und Jugendeinrichtungen aus ihrem Quartier Teil der „Spielplatzinitiative Diepenpark“. „Was wir ganz dringend brauchen könnten, wäre ein Rollstuhlfahrer-Karussell“, sagte Petra Sobotka am Samstag und verwies darauf, dass es in der Nähe des Parks nicht nur das Kinderhospiz „Regenbogenland“ gibt, sondern auch in ihrer Bewegung eingeschränkte Kinder mit so einem Karussell den Spielplatz besser nutzen könnten. „Inklusion ist uns sehr wichtig“, betonte die engagierte Patin.

Spielplatzpaten sind auch Ansprechpartner für die Eltern

Auch Bernd Hempe ist Spielplatzpate geworden. „Ich habe vor Jahren mal einen kurzen Bericht im Radio gehört, dass Paten gesucht werden. Ich wohne gleich am Schillerplatz und dachte, das wäre was für mich“, erinnerte sich der „Bilker Jong“ beim Fest in Pempelfort. Damals habe er zum Telefon gegriffen und bei der Stadt angerufen. Da rannte er bei Dunja Reuter offene Türen ein und noch am gleichen Tag traf man sich auf dem Schillerplatz, um Nägel mit Köpfen zu machen.

Doch was genau macht so ein Spielplatzpate eigentlich? „Er ist Ansprechpartner für Eltern und Kinder, schaut auf die Sauberkeit oder ob Geräte vielleicht repariert werden müssen, und er verwaltet den Schlüssel für den Spielcontainer“, beschreibt Reuter. So ein Container steht aber längst noch nicht auf jedem der rund 424 Spiel- und Bolzplätze in der Stadt. Aber dort, wo es sie gibt, bieten sie vom Ball bis zum Sandförmchen vieles, was die Kids nutzen dürfen.

„Bei uns auf dem Schillerplatz wissen die Eltern schon, an welchen Tagen ich da bin. Dann müssen sie keine Spielsachen von zu Hause mitbringen“, so Bernd Hempe. Gefragt, was sie motiviert, sich ehrenamtlich zu engagieren, sind sich alle Paten einig: „Es ist die Nachbarschaft, die wir stärken“, sagte Petra Sobotka. „Es macht einfach Spaß, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen“, ergänzte Bernd Hempe. „Es ist eine schöne Aufgabe, man ist unter Menschen und kann etwas bewegen“, fasste Gerhard Steinbach zusammen.

Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Grüne) sprachen die drei aus dem Herzen. Sie weiß, wie wichtig diese Begegnungsorte für die Kleinsten sind und dass es ohne die Ehrenamtlichen auf vielen Spielplätzen ganz anders aussehen würde. Deshalb wirbt auch sie um Unterstützung für das Team, das sich zweimal im Jahr für einen Austausch trifft. In der zeitlichen Gestaltung sind die Ehrenamtlichen frei. Sie bekommen von der Stadt einen Ausweis, um sich als Spielplatzpaten legitimieren zu können. Stolz zeigte Gerhard Steinbach seinen Ausweis vor. Der enthält ein Lichtbild, wichtige Telefonnummern von Ansprechpartnern der Stadt und wird ausgestellt von Dunja Reuter.