Boulevardtheater in Düsseldorf Komödien-Freunde sind jetzt an der Seite von René Heinersdorff

Düsseldorf · Die Mitglieder des Freundeskreises waren bei ihrer Versammlung einstimmig dafür, ab sofort das Theater an der Kö zu unterstützen.

Hajo Riesenbeck leitet den Freundeskreis der Komödie.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Freundeskreis der Komödie hat beschlossen, ab sofort das Theater an der Kö zu unterstützen. Die Mitgliederversammlung fand am vergangenen Montagabend statt. „Es gab keine einzige Gegenstimme“, sagt Hajo Riesenbeck, Vorsitzender des Freundeskreises. Am 23. Januar sind die aktuell 105 Mitglieder des Freundeskreises in das Theater an der Kö eingeladen. Nach dem Besuch des Stücks „Das Brautkleid“ soll es eine Führung sowie ein Zusammentreffen mit Intendant René Heinersdorff und den Schauspielern geben.

Die Komödie Düsseldorf hatte ihren Spielbetrieb nach der Sommerpause nicht wieder aufgenommen. Das Boulevardtheater gab es mehr als 60 Jahre, zuletzt war es zum zweiten Mal in einem Insolvenzverfahren. Der Niedergang ist durch den Verlust der Spielstätte an der Steinstraße beschleunigt worden. Im Capitol und im Stadtmuseum verlor die Bühne in der Anschlusszeit viel Publikum.

Nun hat die Landeshauptstadt nur noch eine freie Boulevardbühne. Riesenbeck und Heinersdorff wollen bei der Stadtspitze und den großen Ratsfraktionen dafür werben, dass es eine institutionelle Förderung von 100 000 Euro für das Theater gibt. In vielen anderen Städten werden die Boulevardtheater auf diese Weise unterstützt, in Düsseldorf bislang nicht. Für andere Einrichtungen oder Festivals wie das Ido-Orgelfestival (55 000 Euro), das Marionettentheater (273 000 Euro) oder das Düsseldorf-Festival (80 000 Euro) werden regelmäßig Unterstützungen eingeplant.

Es ist zudem möglich, dass das Theater an der Kö umzieht. Bis Mitte 2025 läuft laut Heinersdorff der Vertrag in den Schadow Arkaden. Danach könnte es auch anderswo weitergehen, eventuell sogar wieder an der Steinstraße, wo ein Neubau geplant ist. Der Investor würde ein Theater in den Neubau integrieren, fordert dafür aber zwei Etagen zusätzlich. Dies stößt bislang bei der Stadt auf Ablehnung. Mit einem Umzug könnte es auch zur Umbenennung in „Komödie Düsseldorf“ kommen, dies muss jedoch noch ausverhandelt werden.