Reaktionen auf Kolumne „Düsseldorf hat in Bezug auf Plätze einige Probleme“
Die geharnischte „Platz-Kritik“ von Hans Hoff in der WZ hat eine rege Debatte im Netz ausgelöst.
Düsseldorf. Hans Hoff hat mit seiner Kolumne in der WZ „Düsseldorf kann keine Plätzchen“ Zustimmung und Widerspruch provoziert. Wir fassen eine Auswahl von Reaktionen zusammen.
Klaus Backhaus aus Düsseldorf schrieb der Redaktion:
Lieber Hans Hoff! Sicherlich verstehe ich Deinen Frust! Doch sieh’ einmal vom Worringer-, Oberbilker und Gustaf-Gründgens-Platz ab. Ich als Elleraner liebe meinen Treff- und Angelpunkt Gertrudisplatz. Hier kaufe ich auf dem Markt ein und kann mich außerdem noch mit besten und neuesten Informationen des Stadtteils versorgen. Deine Plätze sind nur Durchgangsstrecken oder Schickimickiplätze, bei denen die Nutzung nur temporär beziehungsweise sekundär ist. Hier würden sich mobile Schwimmbäder und Hochbeete eignen, die für den jeweiligen Zweck errichtet und dann abtransportiert würden. Warum nur meckern, lieber für Abhilfe und Abwechslung sorgen!
Auch bei Facebook wurde die Qualität von Düsseldorfer Plätzen diskutiert. Hier Kommentare, die ohne Namensnennung im Netz stehen:
„Gegenbeispiel: Das Friedensplätzchen in Unterbilk. Nicht zuletzt dank engagierter Anwohner...“
„Am neugestalteten Oberbilker Markt werfen schon die Alkoholiker die Bierflaschen auf die Straße, verkloppen sich gegenseitig, Glasscherben liegen auch schon überall rum. Dafür verantwortlich sind die Trinker am Oberbilker Markt, der bald durch diese Personengruppe wieder versaut ist.“
„Kann nur zustimmen. Wenn man sich neu gestaltete Plätze in Skandinavien anschaut (von Spanien will ich gar nicht reden), dann können einem beim Gedanken an Düsseldorf nur die Tränen kommen.“
„Es kommt mir so vor als hätte die Stadt Angst, dass sich ein Obdachloser auf den Platz setzen könnte — weshalb man dann vorsichtshalber keine Aufenthaltsqualität schafft.“
Max Schade kommentiert:
„Ich finde, Düsseldorf hat in Bezug auf Plätze vier Probleme.
1.) Statt echter Bürgerbeteiligung und architektonischem Diskurs, sprich Wettbewerb, wird fast immer Tita Giese vorgeschlagen, als gäbe es sonst keine Landschaftsarchitekten.
2.) Man versucht immer, die Wünsche aller zu respektieren, sodass man am Ende nur noch auf die Summe des kleinsten gemeinsamen Nenners kommt, und der ist immer 08/15.
3.) Man begreift nicht, dass Plätze unterschiedlich sind. Es gibt keinen ,Masterplan’, den man auf jede Stelle anwenden kann. Beim Worringer Platz wird das am deutlichsten, obwohl gerade dieser Platz das größte Potenzial aller Düsseldorfer Plätze hat.
4.) Man sorgt sich so sehr, dass „ungebetene Dauergäste im öffentlichen Raum“ die Plätze in Beschlag nehmen, dass man die Aufenthaltsqualität so niedrig ansetzt, dass eine soziale Kontrolle durch Dritte automatisch wegfällt, da diese dort sich nicht aufhalten wollen. Plätze sind nicht nur Aufenthaltsräume, sondern vor allem Freiräume, die das sonst enge Gefüge der Stadt aufbrechen wollen.“
Matthias Goergens meint:
„Stimme dem Autor da voll zu. Worringer Platz wurde zum Desaster, Oberbilker Markt habe ich nicht verstanden. Und Stresemannplatz gelungen? Mit gestapelten Autoreifen und meist bräunlichen Pflanzen drin? Naja . . .“
Der Beitrag von Hans Hoff ist im Internet nachzulesen unter: www.wz-newsline.de/lokales/ duesseldorf/specials/stadt-teilchen