Prozess Hells Angels wollen beschlagnahmte Motorräder zurück

Düsseldorf · Klagen vor dem Verwaltungsgericht haben aber wenig Aussicht auf Erfolg. Insgesamt 23 Verfahren stehen in den nächsten Wochen an.

 Bei einer Razzia hat die Polizei auch Rockerkutten beschlagnahmt.

Bei einer Razzia hat die Polizei auch Rockerkutten beschlagnahmt.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Rund 700 Polizisten waren vor zwei Jahren bei einer Razzia gegen die Hells Angels im Einsatz. Im Visier hatten die Fahnder das Chapter „Conrete City“ und den Supporter-Club „Clan ’81“, der zeitweise eine eigene Bar im Gerresheimer Bunker betrieben hat. Sichergestellt wurden bei der Aktion jede Menge Kutten der Rocker, Bargeld und Motorräder. Vor dem Verwaltungsgericht hat die Razzia seit Mittwoch ein Nachspiel. Denn 23 Höllenengel haben das Land NRW verklagt und verlangen die beschlagnahmten Sachen zurück.

Zuerst wurde die Klage des ehemaligen Schatzmeisters des inzwischen verbotenen Chapters behandelt. Bei ihm waren nicht nur Kutten und Kalender mit Hells-Angels-Symbolen beschlagnahmt worden. Auch 4050 Euro Bargeld und eine Harley Davidson kassierten die Beamten ein. Das Motorrad war auf seine Frau angemeldet, die allerdings gar keinen Führerschein hat. Wie sein Rechtsanwalt erklärte, sei sein Mandant zum Zeitpunkt der Razzia schon lange nicht mehr Schatzmeister gewesen. Und das Bargeld habe er als Besitzer einer Kfz-Werkstatt gebraucht.

Zumindest das Motorrad wird der Rocker wohl nicht wiedersehen. Wie die Richterin erklärte, seien die Motorräder dazu genutzt worden, um bei gemeinsamen Fahrten eine „Drohkulisse“ aufzubauen und damit Gebietsansprüche zu erheben. Darum sei in diesem Fall das „Eigentum unerheblich“. Das endgültige Urteil wird es vermutlich erst in zwei Wochen geben.