Einrichtung in Düsseldorf geschlossen Nacktfotos von Kindern auf Kita-Speicherkarte entdeckt
Düsseldorf · Die zur Uniklinik Düsseldorf gehörende Kita Waldhäuschen ist seit Mittwoch geschlossen. In einem Elternbrief wurde nun über den Fund informiert.
Auf einer Speicherkarte einer Digital-Kamera einer Kindertagesstätte der Uniklinik sind zwei Bilder zweier unbekleideter Kinder entdeckt worden, die die Einrichtung besuchen. Das Personal der Kita Waldhäuschen habe die Dateien am Dienstag entdeckt, bestätigte ein Sprecher der Uniklinik am Freitag entsprechende Informationen der Redaktion.
Die Uniklinik habe die Kita danach vorsorglich vorübergehend geschlossen, auch wenn noch nicht klar sei, in welchem Kontext die Fotos entstanden sind. Die Polizei ist von der Kita-Leitung eingeschaltet worden, „um die Umstände unmittelbar aufklären zu lassen“. Auch die betroffenen Eltern seien bereits informiert. Momentan haben man keine Anhaltspunkte dafür, dass es über diese beiden Fotos hinaus ähnliche Vorfälle gebe, hieß es.
„Die Polizei hatte uns darum gebeten, mit der Information der gesamten Elternschaft aufgrund der Ermittlungen zunächst zu warten“, teilte die Uniklinik weiter dazu mit. Daher habe man erst am Freitagnachmittag einen Elternbrief versenden können. Man bedauere, dass der Vorgang zu Verunsicherung führen könne: „Unser Augenmerk liegt jetzt zunächst darauf, den Sachverhalt aufklären zu lassen und damit den Schutz der Kinder in den Vordergrund zu stellen.“
Die Uniklinik kündigte an, die Eltern zeitnah zu informieren, sobald es weitere Informationen dazu gebe. Aktuell wartet das Krankenhaus demnach auf die Einschätzung der Polizei, um daraus weitere Konsequenzen abzuleiten zu können. Die Polizei bestätigte am Freitag, dass sie ermittele, Beweismittel beschlagnahmt und bereits eines der betroffenen Kinder befragt habe. Darüber hinaus wurden keine Details genannt.
Unter den Eltern der betreffenden Kita hatte sich unterdessen schon große Unruhe breitgemacht. „Man hat uns ja nichts Genaues zu den Hintergründen der Schließung gesagt“, sagt ein Vater, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. „Wenn man von so etwas erfährt, gehen einem 1000 Sachen durch den Kopf.“ Sein Kind sei zwar keines der betroffenen Kinder: „Aber man weiß natürlich nicht, ob vorher schon etwas passiert ist. Die Kamera ist das eine, aber es hat natürlich auch jeder ein Handy.“ Natürlich habe er Verständnis für die Ermittlungen der Polizei, dennoch hätte er gern schon früher von den Hintergründen der Schließung erfahren.
Zur Unsicherheit der Eltern kommt die weiter andauernde Schließung der Einrichtung mit fünf Gruppen, die auch in der kommenden Woche zunächst bestehen bleiben wird. „Die Kita ist leider ohnehin ständig personell unterbesetzt, sehr oft müssen wir unsere Kinder früher als geplant abholen“, sagt der Vater. Aktuell behelfen sich die Eltern demnach mit einer Notbetreuung in einer anderen Einrichtung.