CDU-Abgeordneter zieht ein Irres Wahlfinale in Düsseldorf – Johannes Winkel nach BSW-Pleite im Bundestag

<irglyphscale style="font-stretch 9775%;">Düsseldorf </irglyphscale> · Weil das BSW nicht in den Bundestag einzieht, ist der Weg für den Direktkandidaten frei. Die Entscheidung wirft Fragen auf und fiel erst spät.

Am Wahlabend war lange klar, ob Johannes Winkel in den Bundestag kommen würde.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es war ein absolutes Herzschlagfinale für Johannes Winkel. Bis tief in die Nacht war für ihn unklar, ob er wirklich in den Bundestag einziehen würde – obwohl da schon längst feststand, dass der CDU-Direktkandidat und Chef der Jungen Union die meisten Stimmen im Düsseldorfer Süden gesammelt hat. Für ihn die große Frage des Abends: Würde das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in den Bundestag einziehen, oder nicht?

Der Hintergrund: Die Ampel-Regierung hat das Wahlrecht reformiert, um zu verhindern, dass der Bundestag immer größer wird. Das hat aber auch zur Folge, dass am Sonntag bundesweit 23 Direktkandidaten, die ihren Wahlkreis gewonnen haben, trotzdem nicht in den Bundestag einziehen. So werden unter anderem die Sieger beider Wahlkreise in Frankfurt am Main nicht nach Berlin gehen dürfen.

Insgesamt vier städtische Wahlkreise seien verwaist, hätten also überhaupt keinen Abgeordneten, rechnete CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz am Montag vor. Auch der Düsseldorfer Süden war hart umkämpft, es wurde eng für Winkel.

Dann wurde es aber ganz eng für das BSW. Und als alle Stimmen ausgezählt waren, stand fest: 4,97 Prozent – das reicht nicht für den Bundestag. Wohl aber für Johannes Winkel. Der zeigte sich am Montagmorgen sichtlich erleichtert, dass er nicht nur die meisten Stimmen auf sich versammelt hat, sondern auch tatsächlich in den Bundestag einziehen darf. Viel Zeit zur Freude blieb aber nicht: Schon um 4.37 Uhr morgens trafen sich Thomas Jarzombek, CDU-Kreischef und Abgeordneter aus dem Düsseldorfer Norden, und Winkel wieder. Am Hauptbahnhof, auf dem Weg nach Berlin zum Treffen des Bundesvorstands der Partei. Es sei eine kurze Nacht gewesen, sagte Jarzombek auf Instagram. Aber: „Zwei super Nachrichten: BSW ist nicht reingekommen und wir bekommen eine vernünftige Regierungsmehrheit hin, wenn die SPD nicht rumzickt.“ Und zum zweiten: Düsseldorf schickt zwei Direktkandidaten nach Berlin. Dazu gesellt sich dann noch Sara Nanni von den Grünen, die über die Landesliste ins Parlament einzieht.

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Auch Johannes Winkel war am Morgen die lange Nacht noch ins Gesicht geschrieben – genau wie die Erleichterung, dass es am Ende doch geklappt hat. „Wir haben den Düsseldorfer Süden wieder schwarz angestrichen. Ich gehe jetzt mit 0 Minuten Schlaf, dafür aber 100 Prozent Motivation für Deutschland nach Berlin“, sagte er.