Feier-Treffpunkt im Düsseldorfer Norden Austausch zur Lage rund um den Kaiserswerther Anker geplant
Düsseldorf · Nach dem Sommer soll die Stadt zu einem großen Austausch einladen und es soll erörtert werden, wie die Situation rund um den Anker ab der „Open-Air-Saison 2024“ verträglich gestaltet werden kann.
Es ist nicht neu, dass bei gutem Wetter rund um den alten Schiffsanker in Kaiserswerth gefeiert wird. Musik wurde in der Vergangenheit zu laut gespielt, riesige Berge von Müll wurden hinterlassen und auch Gegenstände wie Bänke und Straßenschilder wurden beschädigt und Hauswände beschmiert.
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich die Bezirksvertretung (BV) 5 noch einmal mit der Situation rund um den Anker und beschloss einstimmig, dass die Verwaltung im Herbst oder Winter zu einem Austausch laden soll. Bei diesem soll nach der „Open-Air-Saison“ gemeinsam mit den Anliegern, mit Ordnungsamt, Polizei und Jugendamt (Streetworker) sowie mit Vertretern des privaten Sicherheitsdienstes der beiden Kaiserswerther Gymnasien und der Bezirksvertretung Rückschau auf den Sommer gehalten werden.
Vor allem aber soll gemeinsam in die Zukunft geblickt werden. Die Kernfrage: Wie kann die Situation rund um den Anker ab der „Open-Air-Saison 2024“ verträglich gestaltet werden?
Die BV 5 beschäftigte sich schon mehrfach mit den Problemen am und um den Feier-Hotspot. Insbesondere die nächtlichen Ruhestörungen blieben allein wegen des „An- und Abreiseverkehrs“ der Störer nicht auf den Anker beschränkt, sondern zogen, angefangen von der Haltestelle Klemensplatz über den örtlichen Einzelhandel zwecks Getränkebeschaffung, weite Teile des Ortskerns in Mitleidenschaft. So berichten es CDU, Grüne, FDP und SPD in ihrem interfraktionellen Dringlichkeitsantrag bei der jüngsten BV-Sitzung.
Stiftsplatz wird zuweilen
als Rennstrecke genutzt
Hinzu komme, dass nicht alle Störer mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad anreisten, „sondern den Stiftsplatz als nächtlichen Parkplatz und mitunter sogar Rennstrecke für ihre PS-starken Gefährte nutzten“. Es sei eine unerträgliche Lärmkulisse für die direkten Anlieger, aber auch für den gesamten Kaiserswerther Ortskern.
Seit einiger Zeit sorgt ein privater Sicherheitsdienst, der im Wesentlichen von Anliegern, aber auch mit Mitteln der BV bezahlt wird, für eine verträglichere Situation. Dies ist für die Lokalpolitiker nach der Saison 2023 Anlass zum Austausch. Für eine weitere Verbesserung nennen die Fraktionen mehrere Maßnahmen, wie das Erweitern oder Eindämmen der Beleuchtung, die Benutzbarkeit der WC-Anlage, den Einsatz von Streetworkern sowie das Eindämmen der Befahrbarkeit des Stiftsplatzes von Unbefugten.
Die Bezirksvertreter schlagen vor, dass bei dem Austausch nach Möglichkeit auch auf die Erfahrungen des Projekts SIDI (Sicherheit in der Innenstadt) zurückgegriffen wird. Auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zum Thema Anker hatte die Verwaltung schon einmal mitgeteilt, dass auch im Projekt SIDI unterschiedlichste Maßnahmen wie Beleuchtungskonzepte, Einsatz von Streetworkern oder Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungs- und Servicedienst zu einem gebündelten und zielgerichteten Einsatz kommen. „Von diesem erfolgreichen Einsatz kann und sollte auch der Düsseldorfer Norden lernen“, schreiben die Fraktionen.
Zudem bedanken sie sich bei der Grundstückseigentümerin des Ankers, der katholischen Kirchengemeinde Kaiserswerth, weil diese den Anker trotz aller Widrigkeiten und Kosten der Öffentlichkeit zugänglich macht. „Uns ist es enorm wichtig, dass im Dialog mit allen Beteiligten, aber vor allem der katholischen Kirche als Grundstückseigentümerin, der Anker weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleibt“, sagt Florian Hartmann für die CDU-Fraktion.