Nach Vandalismus Neues Klo am Flughafen ist kostenpflichtig
Düsseldorf · Weil es immer wieder zu Vandalismusschäden kam, lässt der Flughafen die neue Toilette am Fernbahnhof von einem Dienstleister betreuen. Der bewirtschaftet auch die neuen Stadt-Toiletten in Düsseldorf.
(oa) Eine neue Toilettenanlage am Flughafen-Bahnhof sorgt für Debatten: Erstmals muss man dort nämlich zahlen. Der Airport betont, dass das eine Ausnahme sei: „Die rund 130 Toilettenanlagen im Terminal und den Flugsteigen bleiben kostenfrei“, so ein Sprecher.
Hintergrund: Die Toilette am Flughafen-Bahnhof war jahrelang ein Treffpunkt für Drogensüchtige, am Ende wurde sie wegen immer neuer Vandalismusschäden komplett geschlossen. Als Ersatz stellte man Dixi-Klos vor dem Gebäude auf.
In Kooperation mit dem Unternehmen „Hering“, das auch 43 futuristische öffentliche Toiletten im Stadtgebiet aufgebaut hat oder noch aufbaut, wurde das Schand-Klo komplett umgestaltet. Jetzt firmiert die 80 Quadratmeter-Fläche im Zwischengeschoss unter dem Titel „Rail & Fresh“ (Werbeslogan: „Öffentliche Toiletten mit Stil“).
Ähnliche Anlagen gibt es an vielen Bahnhöfen, auch dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Wenn man dort einen Euro zahlt, bekommt man einen 50 Cent-Wertbon – am Flughafen nicht. Zwar gibt es am Eingang einen Schlitz für den Bon, nur kommt keiner raus. Das liegt daran, dass es am Flughafen – im Gegensatz zum Hauptbahnhof – keine Partnerläden gibt, bei denen man den Wertschein einlösen könnte. Die Funktionwurde deaktiviert. Ansonsten ist alles wie bei anderen „Rail & Fresh“-Toiletten: Modern und sauber (darum kümmert sich die Betreiberfirma). „Bei der Auswahl des Dienstleisters haben wir uns bewusst für einen Dienstleister entschieden, der sich mit dem Betrieb von WC-Anlagen an Bahnhöfen auskennt und eine gute Qualität für unsere Kunden gewährleistet“, so ein Flughafensprecher. Er betont: Andere Standorte für das „Rail & Fresh“-Konzept seien am Airport nicht geplant.
Die eine Anlage am Flughafenbahnhof hat unter anderem in der Facebook-Gruppe „DUS Airport“ (28.000 Mitglieder) aber schon für Aufruhr gesorgt: In vielen Kommentaren gibt’s Kritik – am Bezahlmodell allgemein, aber auch daran, dass der Wickeltisch im Vorraum hinter der Ein-Euro-Schranke liegt. Auch die Behindertentoilette ist noch nicht in Betrieb. Andere Facebook-Kommentatoren erhoffen sich mehr Sauberkeit durch das Geschäftsmodell. „Solange die WCs auch immer gereinigt werden etc. ist das Geld in Ordnung. Immerhin kosten Wasser, Strom, Seife, Klopapier, Personal auch Geld“, so ein User.