Neue Trainerin nach fünf Niederlagen in Folge Fortuna zieht die Reißleine

Düsseldorf · Nach fünf Niederlagen in Folge folgt Fortunas Co-Trainerin auf Michelle Petrolle.

Ein Bild zu ihrer Zeit als Landesligaspielerin des Solinger TB: Anna Raguz (l.) im Duell mit Miriam Gehrt vom Merscheider TV.

Foto: Saltmann, Thilo (thl)

Fortunas Handballerinnen stecken in der Krise. Sportlich läuft es seit Monaten nicht rund, vergangene Saison stieg die Mannschaft aus der Dritten Liga ab, in der neuen Spielzeit steht sie nach fünf Niederlagen aus fünf Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Verein entschied sich daher, den bisherigen Trainer Michelle Petrolle zu entlassen und überlies Anna Raguz die Verantwortung über die 1. Damenmannschaft.

Raguz ist dabei jedoch keine Unbekannte, sie war unter Petrolle als Co-Trainerin für die Fortuna aktiv und kennt ihre Mannschaft bereits genau. Seit November stand Raguz mit Petrolle an der Linie und coachte die noch junge Fortuna-Mannschaft im vergangenen Jahr. Sie selbst brennt für den Sport: „Eine meiner großen Leidenschaften ist es, selbst Spiele zu pfeifen, ich stand auch jahrelang selbst auf der Platte und habe gespielt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mehr Zeit in der Halle verbringe als zu Hause“, erklärt die Übungsleiterin.

Dabei wollte die 38-Jährige im Sommer 2023 ihre Tätigkeit als Handballtrainerin eigentlich an den Nagel hängen, um eben mehr Zeit für ihr Schiedsrichterdasein und die Familie zu haben. Dann kam jedoch alles anders.

Und jetzt schlüpft sie in die neue Rolle als Cheftrainerin von Fortuna Düsseldorf. Sie möchte dabei primär die jungen Spielerinnen entwickeln und gemeinsam mit dem Team die Klasse halten. „Wir sind eine sehr junge Mannschaft. Teilweise haben wir Spielerinnen, die noch nicht mal volljährig sind. Da müssen wir dem Team jetzt auch die Zeit geben, sich in Ruhe zu entfalten“, so Raguz. Am Ende ist aber das oberste Ziel: die Klasse in der Regionalliga halten.

Dass sie sich mit dem Entwickeln von jungen Talenten auskennt, zeigt sich bei Anna Raguz schon allein an ihrem Job. Beruflich arbeitet sie mit jungen Menschen in ihrem Betrieb zusammen, bildet diese aus und gibt alles, um die anstrebenden Arbeitskräfte weiterzuentwickeln. Genau das möchte sie jetzt auch bei Fortunas Frauenmannschaft machen, um die talentierten Handballerinnen auf eine neue Stufe bringen. Unter dem Motto „jung und wild“ möchte die Trainerin mit einem offenen Visier durch die Saison gehen und einen attraktiven Handball spielen.

Ihren Einstand feiert Raguz am Samstag (17.45 Uhr) im Spiel beim HC Weiden. In die Partie gegen den HCW gehen die Handballerinnen der Fortuna als Außenseiter. Die Heimmannschaft aus Köln ist nach drei Siegen aus den ersten vier gespielten Partien aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.