Lohausener SV bleibt auf Erfolgskurs

Nach sieben Siegen aus acht Spielen ist das Team an der Spitze. Doch die härtesten Prüfungen stehen noch bevor.

Lohausens Nikola Raicevic zieht im Spiel gegen den TV Kalkum-Wittlaer ab.

Foto: Moritz Mueller

Ob sie beim Lohausener SV nun den Sirtaki als Klubtanz einführen, ist nicht übermittelt. Der eine oder andere Ouzo dürfte derzeit aber über den Tresen des Vereinsheims am Neusser Weg gehen. Denn mit dem griechischen Trainer Nikolaos Tsakiris läuft es für den LSV in der Fußball-Bezirksliga in dieser Saison nahezu perfekt. Beim 5:2-Erfolg über den SC Reusrath feierten die Fußballer unter der Woche schon den siebten Sieg im achten Spiel. Damit liegt Lohausen punktgleich mit dem TSV Solingen an der Tabellenspitze.

Erwartet hatte diesen Höhenflug im Sommer vor Saisonbeginn wohl wirklich niemand. Nachdem Philipp Zwiebler den Lohausener SV in der vergangenen Saison mit beachtlichen 41 Punkten souverän zum Klassenerhalt geführt und danach den Trainerstuhl aus freien Stücken geräumt hatte, war zunächst nicht klar, wie schnell der vom GSC Hellas gekommene Tsakiris im neuen Umfeld Fuß fassen würde.

Doch selten erzeugte ein Trainerwechsel so wenig Reibungsverluste wie in diesem Fall. Tsakiris, der das Training gemeinsam mit seinem Bruder leitet, passt nicht nur gut zum familiären Verein. Der Grieche verstand es von Beginn an auch, auf der Arbeit seines Vorgängers aufzusetzen. Dass er obendrein die Mannschaft verstärken konnte, half natürlich ebenfalls.

Auch dank der Neuzugänge Jona Simon (fünf Tore/sieben Vorlagen), Nikola Raicevic (drei/sieben) und Dominik Jürgensen (drei/eins) stellt Lohausen aktuell das offensivstärkste Team (26 Saisontreffer) der Liga.

Dass sich Regisseur Michael Behlau im Derby gegen den TV Kalkum-Wittlaer schwer verletzte, fiel so bislang gar nicht ins Gewicht.

Man darf gespant darauf sein, wie lange der LSV auf dieser Erfolgswelle schwimmen kann.

Denn klar ist auch: Die dicken Brocken kommen erst noch. Schon am kommenden Dienstag geht es zur DJK Sparta Bilk. Der Meisterschaftsfavorit hat sich nach schwachem Start zuletzt unter Jörn Heimann stabilisiert und dürfte ein echter Prüfstein werden.

Auch die dann folgenden Kräftemessen mit dem Spitzenreiter TSV Solingen, der SG Benrath-Hassels (3.), dem CfR Links (4.) oder der an einem guten Tag für jeden Gegner unangenehmen TSV Eller 04 stehen in der Hinrunde noch an. Erst nach diesen Partien wird man ein klares Bild davon zeichnen können, wo der Lohausener SV in dieser Saison leistungsmäßig einzustufen ist.

Der guten Stimmung am Neusser Weg tut das schwere Folgeprogramm ganz bestimmt kein Abbruch. Die 21 Punkte, die das Team um Torjäger Jannick Meng (6 Saisontore) bis jetzt schon eingefahren hat, sind bereits die halbe Miete für den Klassenerhalt. Und der war in Lohausen vor der Saison das erste Ziel. Dass aus dem näheren Vereinsumfeld schon von der aktuell stärksten Bezirksliga-Mannschaft gesprochen wird, kommt vielleicht noch etwas zu früh und könnte sich als Boomerang erweisen. Denn in den kommenden Wochen warten Gegner, die etwas anderes beweisen wollen.