Corona in Düsseldorf OB Keller befürchtet steigende Fallzahlen
Düsseldorf · Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag bei 9, stieg aber den dritten Tag in Folge an. Für Erstimpfungen wird wieder mehr Impfstoff bereitgestellt.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Düsseldorf den dritten Tag in Folge gestiegen, lag am Donnerstag bei 9,0 (Vortag 6,3). Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte im wöchentlichen Pressegespräch „Corona Aktuell“, dass man sich erst den Rückgang der Zahlen dank Einhalten der Regeln und mit einem umsichtigen Verhalten hart erarbeitet habe, „aber genauso schnell können wir wieder in ein exponentielles Wachstum geraten. Insbesondere dann, wenn sich wie in anderen europäischen Ländern die Delta-Variante verbreitet“. Es sei kein Grund zur Panik, sollte aber alle wachsam bleiben lassen, warnte der Oberbürgermeister.
Die Stadt setzt deshalb auch ihre Kampagne „Maske tragen, Testen lassen, Impfen gehen“ in einer rheinischen Sonderedition auf rund 50 digitalen Werbeflächen in der Alt- und Innenstadt fort. Positiv ist derweil, dass bisher 594 787 Impfungen vorgenommen wurden und dass inzwischen etwa 245 000 Menschen einen vollständigen Impfschutz erhalten haben. „Wir werden in dieser Woche auf jeden Fall die Zahl von 600 000 Impfungen erreichen“, sagte Stadtdirektor und Corona-Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche.
Nachdem in den vergangenen Wochen nur wenig Impfstoff für Erstimpfungen bereitgestellt wurde, kann das Impfzentrum nun wieder mehr Impfungen für bisher noch nicht Geimpfte anbieten. So steht in dieser Woche Impfstoff für rund 5000 Erstimpfungen zur Verfügung, in der nächsten Woche werden etwa 8400 Erstimpfungen möglich sein. Die Terminvereinbarung läuft über die Kassenärztliche Vereinigung. Hintzsche kündigte zudem an, dass die Stadt 2200 Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson ab Mitte nächster Woche in Hausarztpraxen in elf Stadtteilen mit besonderem Handlungsbedarf verimpfen möchte. Im Vergleich der nordrhein-westfälischen Impfzentren liegt Düsseldorf mit 57,9 Impfungen pro 100 Einwohner hinter Bonn (64,7) und Solingen (61,0) auf dem dritten
Platz.
Die anstehenden Sommerferien wird die Stadt nun nutzen, um jede Grundschule mit Luftfiltern auszustatten. Für die weiterführenden Schulen möchte Hintzsche zunächst neue Bundesprogramme abwarten und er erinnerte daran, dass nach der Handlungsempfehlung des RKI das Lüften der Räume durch Öffnung der Fenster den Luftfilteranlagen bevorzugt
wird.
Noch keine neue Hoffnung konnte Oberbürgermeister Keller abschließend den Clubs machen. Die Betreiber hätten gute Hygienekonzepte und könnten seiner Meinung nach auch vor dem 1. September – so plant es die Landesregierung – wieder öffnen. Es sei wichtig, für junge Menschen, die sich sehr solidarisch in der Pandemie gezeigt hätten, wieder Angebote zu schaffen. Eine Antwort der Landesregierung stehe aber weiterhin aus.