Besonderes Event in Düsseldorf Saatgut-Festival war für Besucher ein Pflanzen-Paradies

Düsseldorf · Am Geschwister-Scholl-Gymnasium bekamen Besucher auch viele hilfreiche Tipps.

40 Aussteller waren beim Saatgut-Festival dabei, darunter Heiner Hannen vom Lammertzhof.

Foto: Georg Salzburg (salz)

(tino) Klaus Schmitz hält in der rechten Hand einen Kaffee, in der linken eine Pappbox mit kleinen Pflänzchen. Die Jackentasche ist von Samentütchen ausgebeult. Drei Stunden verbrachte Schmitz auf dem Saatgutfestival im Geschwister-Scholl-Gymnasium und deckte sich dort für die heimische Gartenarbeit ein: „Bei dem Wetter juckt es mir einfach in den Fingern, mir in meinem Garten die Hände schmutzig zu machen.“ Deshalb habe er sich ein paar Kräuter und einige Blumensamen gekauft. „Die werde ich noch heute in den Boden bringen.“

Beim Saatgutfestival, das zum achten Mal auf dem Schulhof und in einigen Klassenräumen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Bilk durchgeführt wurde, bekamen Besucherinnen und Besucher die Antworten auf wichtige Fragen wie: Was kann man schon pflanzen, bei welcher Pflanzenart sollte man noch warten und Art von Boden und welche Pflege brauchen die Blumen-, Kräuter- und Gemüsesorten?

Vielfalt, Ökologie, Umweltschutz sind wichtige Themen

„Wir haben 40 Aussteller aus den unterschiedlichsten Bereichen vor Ort“, verriet Jenia Sychinskaya aus dem Organisationsteam des Saatgut-Festivals. Auf dem Saatgutfestival drehe sich alles um Vielfalt, Ökologie und Umweltschutz: „Wir wollen auch privaten Gärtnern den Zugang zu freiem Saatgut und zum Wissen rund um den Anbau und Erhalt auch von selten gewordenen und alten Sorten ermöglichen.“

Doch nicht alles, was eingekauft wurde, sollte sofort gepflanzt werden. „Einige der Saatgutfestival-Besucher werden in drei, vier Wochen die gleichen Pflanzen noch mal kaufen“, meinte Bio-Kräutergärtnerin Marion Mohanty. „Noch ist die Gefahr, dass es nachts Bodenfrost geben kann, nicht gebannt und einige Pflanzenarten vertragen keine Kälte.“ Dem Jiaogulan, das Mohanty im Angebot hatte, dürfte das dem Beinamen nach indes nichts ausmachen, denn das Kürbisgewächs wird auch „Kraut der Unsterblichkeit“ genannt.

Politisch wurde es aber auch, denn die Festival-Organisatoren sehen es kritisch, wenn gentechnisch manipulierte Lebensmittel in den Handel kommen. So hatten sie auch Susanne Gura vom Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt eingeladen, damit sie über „Patente und Gentechnik: Gefahr für die Vielfalt“ referierte.