Radverkehr in Düsseldorf Grüne: Toulouser Allee als Achse für Radschnellwege

Düsseldorf · Viele Autos fahren hier immer noch nicht, zwei der vier Fahrspuren sind längst zu Auto-Parkstreifen mutiert: die Toulouser Allee. Für die Grünen ist sie das „Torso einer verfehlten und überholten Verkehrspolitik“, sagt Fraktionssprecher Norbert Czerwinski, „eine reine Fahr- und Parkstraße für Autos“.

Norbert Czerwinski, Mirja Cordes und Stefan Engstfeld (v.l.) demonstrierten an der Toulouser Allee für einen Radschnellweg.

Foto: Grüne Düsseldorf/Kleibrink /Grüne Düsseldorf

Das wollen die Grünen möglichst schnell ändern. Ihr OB-Kandidat Stefan Engstfeld stellte am Mittwoch mit Czerwinski und Parteisprecherin Mirja Cordes Pläne für die Neunutzung der Toulouser Allee als Radschnellweg vor. Konkret: Zwischen Wehrhahn und Heinrich-Erhardt-Straße soll es in beide Fahrtrichtungen  jeweils einen drei Meter breiten Radschnellweg geben, markiert mit einer grünen Linie. Oder kurzfristig als Pop-up-Radweg.

Die Toulouser Allee, vor sechs Jahren für viel Geld als Entlastungsstraße für den Lastring und die Anliegerstraßen entlang der Bahngleise gebaut, dient aber nicht nur als Beispiel für eine gestrige Auto-First-Politik. „Sie ist als Hauptachse für den Radschnellverkehr deshalb so gut geeignet, weil sie mehrere Verknüpfungen in die Region bietet“, sagt Czerwinski.

Zum Beispiel nach Ratingen über den Anschluss Münsterstraße; ins Linksrheinsische über Heinrich-Erhardt-Straße und Heuss-Brücke; nach Hilden und Erkrath über Gerresheimer und Königsberger Straße; oder in den Süden (Monheim etc.) via Karlstraße. Aber fahren Radler denn wirklich so lange Strecken? Ja, sagt Engstfeld, „ich kenne Kollegen die kommen aus Duisburg oder sogar Moers mit dem Rad“. Gerade mit den E-Bikes ließe sie sich das gut bewältigen.

Mehr Raum für Radler und mehr Sicherheit: Das sind die „grünen“ Kernforderungen. Engstfeld: „Es kommt darauf an, dass Kinder und Senioren, aber auch Schnellfahrer die Radwege nutzen können, deshalb müssen sie breit genug sein.“ Mirja Cordes verweist auf andere Städte wie Berlin oder Köln, die die Coronakrise viel schneller als Chance für neue Pop-up-Radwege nutzten als Düsseldorf: „Wir müssen uns da einfach mehr trauen.“