Messe Düsseldorf Drupa schrumpft durch Corona
Düsseldorf · Die Weltleitmesse für Drucktechnologien „drupa“ wird 2021 ihre Laufzeit von elf auf neun Tage verkürzen, hat die Düsseldorfer Messe bekannt gegeben. Sie soll im kommenden Jahr vom 20. bis 28. April stattfinden.
Zugleich sorgte die Pressemitteilung auch ein wenig für Verwirrung, weil dort auch stand, dass sie mit dieser Entscheidung den Messeauftritt effizienter gestalten möchte und das Besucheraufkommen gezielter konzentrieren wolle.
In einer Zeit, in der man alles versucht, um Besucherströme zu entzerren, will die Messe nun also das Gegenteil machen. Doch der Grund ist eigentlich recht simpel, denn die drupa wird im kommenden Jahr erheblich schrumpfen.
Das hatte sich schon bei der vergangenen Messe 2016 gezeigt. Kamen im Jahr 2012 noch etwa 314 000 Besucher auf das Messegelände nach Düsseldorf, waren es im Jahr 2016 nur noch etwas mehr als 260 000. 2021 rechnet man mit noch drastischeren Rückgängen. Natürlich spielt die Corona-Krise bei dieser Entwicklung eine große Rolle.
Schon allein am Beispiel Indien lässt sich das ganze Dilemma ausmachen. Kommt es dort zu einer Reisebeschränkung, würde dieser Markt vermutlich komplett ausfallen. Und bei der letzten drupa kamen immerhin 20 000 der Besucher aus diesem asiatischen Land. Insgesamt kommen 19 Prozent aller Besucher aus dem asiatischen Raum. 68 Prozent aus Europa, neun Prozent aus Nord- und Südamerika und vier Prozent aus Afrika und Australien. Bei den Ausstellern kommen immerhin fünf Prozent aus Indien, gefolgt von Italien (4 Prozent), Niederlande (4), Frankreich (4), USA (3), Großbritannien (3) und China (3).
Der aktuelle Buchungsstand für die drupa 2021 liegt nach Angaben der Messe bei 1500 Ausstellern und einer belegten Hallennettofläche von mehr als 140 000 Quadratmetern. Vor der Corona-Krise lagen die Zahlen aber schon bei 1800 Ausstellern mit einer Hallennettofläche von etwas über 159 000 Quadratmetern. „Wir hatten bis März einen deutlichen Zuwachs, aber leider gab es durch das Virus bereits einige Stornierungen“, sagt drupa-Direktorin Sabine Geldermann.