Diakonie und evangelische Kirche mit neuem Angebot Seelsorge unter freiem Himmel
Düsseldorf · Evangelische Kirche macht niedrigschwelliges Angebot auf dem Platz der Diakonie.
Wenn man über seine persönlichen Probleme reden möchte, ist es manchmal besser, das bei gutem Wetter draußen zu tun statt in einem miefigen Zimmer. Um dem gerecht zu werden, bieten die Diakonie Düsseldorf und die evangelische Kirche in Düsseldorf auf dem Platz der Diakonie in Flingern ab Montag die Pop-Up-Seelsorge an. Von Montag bis Freitag wird dort von 10 bis 12 Uhr ein Schreibtisch aufgestellt. Hinter einer Plexiglasscheibe sitzt dann dort einer der 24 Ehrenamtler der aktuellen Seelsorger-Fortbildung und leiht jedem sein Ohr, der einsam ist oder das Gefühl hat, sich etwas von der Seele reden zu müssen.
Zwar bietet die Diakonie für Seelsorge unter freiem Himmel bereits den Seelsorge-Spaziergang an, doch die neue Pop-Up-Lösung soll ein niedrigschwelliges Angebot sein. Jeder, der vormittags am Platz der Diakonie vorbeiläuft, wird schnell darauf aufmerksam werden und kann sich über das Angebot informieren. Ohne Voranmeldung kann man dann an jedem Vormittag das Gespräch suchen. Zurzeit ist ein Schreibtisch geplant, an dem man sich auf dem offenen Platz austauschen kann. Das ließe sich bei entsprechender Nachfrage aber auch ausbauen, sagt Peter Krogull, Pfarrer des evangelischen Kirchenkreises. „Platz genug gäbe es hier ja.“ Erstmal möchte man aber abwarten, wie viele das Angebot annehmen.
Auszubildende können endlich Face-to-Face-Seelsorge üben
Das Konzept soll auch den Seelsorgern helfen, die alle zurzeit an der Seelsorger-Fortbildung der evangelischen Kirche teilnehmen. In der einjährigen zertifizierten Ausbildung lernen die Ehrenamtlichen zuzuhören, empathisch zu sein und Hoffnung zu spenden. Eigentlich gehört auch dazu, die erlernten Fähigkeiten im persönlichen Gespräch umzusetzen. Doch das war bislang trotz gesammelter Praxiserfahrungen via Video-Seelsorge kaum möglich, sodass die Pop-Up-Seelsorge ihnen jetzt als Übungs- und Lernprojekt zur Verfügung steht.
Das Pilotprojekt Pop-Up-Seelsorge soll erstmal bis zu den Herbstferien laufen. Wenn die Nachfrage stimmt, hat man aber auch schon andere Orte im Blick, an denen sich Seelsorge-Stände aufbauen ließen: „Entweder es gibt das Angebot dann gar nicht mehr, oder an ganz vielen weiteren Stellen“, sagt Heike Schneidereit-Mauth von der Abteilung Seelsorge der Diakonie.