Düsseldorfer Süden Das wünschen sich die Sportvereine
Düsseldorf · Ein Vereinsheim in Garath, ein Wildschwein-Schutz in Hellerhof, Werbung in Urdenbach – was sich die Clubs von diesem Jahr erhoffen.
Von Helmut Senf
Garather SV hofft auf Sponsoren
Für den Garather SV wird 2023 der größte Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Die geplante Umstrukturierung der Bezirkssportanlage an der Koblenzer Straße inklusive Errichtung eines Football-Zentrums mit Stadion-Neubau für den GSV-Kooperationspartner Düsseldorf Panther bleibt – angesichts einer veränderten Haushaltslage sowie gestiegener Baukosten – vorerst Zukunftsmusik. Mit der dringend notwendigen Renovierung des Vereinsheims, welches sich außerhalb des Sportgeländes befindet, steht ein kleineres Bauprojekt ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste des 1966 gegründeten Sportvereins.
„Das in den 70er-Jahren entstandene Gebäude ist energetisch nicht auf dem neuesten Stand“, stellt der GSV-Vorsitzende Peter Heinen fest. Eine fehlende Isolierung des Mauerwerks sowie Fenster mit alter Verglasung treiben die Energiekosten des seinerzeit in „Leichtbauweise“ gefertigten Vereinsheims in die Höhe. Neben der Clubgaststätte sind dort Geschäftsräume des Garather SV und der Düsseldorf Panther untergebracht. „Wir wissen gar nicht, was da auf uns zukommt“, sagt Heinen mit Blick auf die bevorstehende Heizkostenrechnung.
Eröffnet wurde das Vereinsheim am 25. April 1975, zeitgleich mit der Einweihung der Garather Freizeitstätte an der Fritz-Erler-Straße durch den damaligen Ministerpräsidenten Heinz Kühn. Und weil der Landesvater schon in der Nähe weilte, stattete Kühn – auf Wunsch des damaligen Vorsitzenden und Vereinsgründers Hartmut Fischer – der Garather Heimstätte auf einem Weg einen Gratulationsbesuch ab. Lang ist’s her. „Für eine Renovierung müsste der Verein rund 100 000 Euro aufbringen“, vermutet Heinen. Ohne finanzielle Unterstützung geht das nicht. Alle Fördertöpfe sind erschöpft. „Wir hoffen auf Sponsoren“, lautet folglich Heinens Wunsch.
Ein Zaun gegen
vierbeinige Vandalen
Beim Hellerhofer SV sorgen unliebsame Besucher für Ärger. Das Benehmen dieser Gäste ist – im wahrsten Sinne des Wortes – unter aller Sau. Wildschweine nämlich suchen das Vereinsgelände an der Eichsfelder Straße bei ihren nächtlichen Touren auf und verwüsten bevorzugt die Wiese mit der Anlage für die Bogenschützen. „Die Schäden sind enorm“, berichtet die Vorsitzende Annette Jeschke. Und die Beseitigung kostet den Verein eine Menge Geld. Zuletzt musste die Einebnung der aufgewühlten Wiese sogar durch einen Gartenbaubetrieb fachkundig erledigt werden.
Dank finanzieller Unterstützung durch das NRW-Programm „Moderne Sportstätten 2022“ konnte die Bogenschützenanlage instandgesetzt und durch gepflasterte Schießlinien und Wege zu den Scheiben rollstuhlgerecht ausgebaut werden. „Diesen Zustand wollen wir erhalten“, betont Annette Jeschke. Aus diesem Grund soll das 3,4 Hektar große Gelände, welches sich unmittelbar an der Stadtgrenze zu Langenfeld befindet, vollständig umzäunt werden.
Mit den Arbeiten dafür ist seitens der Stadt bereits begonnen worden. Zaunpfosten und einzelne Zaunelemente sind aufgestellt. Aufgrund der Haushaltslage könnte sich die Fertigstellung allerdings länger hinziehen. „Wir wünschen uns, dass die Umzäunung möglichst bald vervollständigt wird“, äußert Annette Jeschke ihre Hoffnung – damit dem HSV ein weiterer Wildschweinbesuch erspart bleibt. Unklar ist, woher die vierbeinigen Vandalen kommen. Das Wildschweingehege im benachbarten Garather Forst ist umzäunt. Offenbar leben einzelne Rotten in den Waldgebieten in der Umgebung und machen auf ihren Streifzügen auch vor dem schmucken Hellerhofer Vereinsgelände nicht Halt.
TSV Urdenbach will sichtbar sein
Mehr Sichtbarkeit wünscht sich der TSV Urdenbach für 2023. „Wir wollen uns als Verein für die Bürgerinnen und Bürger in Urdenbach zukünftig deutlicher präsentieren“, formuliert es Tobias Erkelenz. Er ist beim TSV für den Bereich Marketing zuständig und gehört jener neuen „Generation“ von Ehrenamtlern an, die zukünftig Verantwortung im „Verein mit Herz“ übernehmen möchte, wenn Club-Boss Peter Wallscheid – wie angekündigt – sein Amt 2023 nach langjähriger Tätigkeit an der Vereinsspitze abgeben wird. „Beim TSV Urdenbach ist Raum für junge Leute, die sich engagieren wollen“, ermuntert Vorstandsmitglied Dirk Albrecht interessierte Nachwuchskräfte.
Ein Projekt für mehr Präsenz im „Dorf mit Herz“ haben Tobias Erkelenz und Michael Boll aus der Fußballabteilung bereits auf den Weg gebracht. Im Januar erscheint erstmals das Vereinsmagazin „1894“, welches im Ortsteil zweimal jährlich kostenlos an alle Haushalte verteilt werden soll. Das Gründungsjahr als Titel zeugt vom Traditionsbewusstsein des TSV. „Geschichten aus dem Vereinsleben sind darin ebenso ein Thema wie aktuelle Informationen aus unseren Sportabteilungen“, verrät Erkelenz.
Auf der bereits neu gestalteten Webseite sowie im Social Media Bereich bei Instagram präsentieren die Urdenbacher ein differenziertes Vereinsbild, welches beweist, dass der TSV mehr ist als ein Fußballverein. „Die Zahl unserer Follower hat die Marke von 1000 überschritten“, freut sich Erkelenz über den bisherigen Zuspruch und hofft, dass sich der Erfolg kreativer Vereinsarbeit alsbald auch in einer Erweiterung des Kursangebots widerspiegelt.