Düsseldorfer Kinder- und Buchfest Gemeinsames Vorlesen für mehr Lesekompetenz
Düsseldorf · Zum Welttag des Buches lernten Schüler in die Zentralbibliothek, wie ein Buch entsteht. Auf Einladung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels kam auch Schulministerin Dorothee Feller zum Vorlesen.
(ctri) Auf die Frage, ob die Kinder zu Hause noch vorgelesen bekommen würden, gingen bei den Viertklässlern der KGS Höhenstraße und GGS Helmholtzstraße viele Hände hoch. Mal sei es die Mama, mal der Papa, mal die große Schwester, antworteten die Grundschüler. Fragestellerin Dorothee Feller (CDU), Landesministerin für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen, nickte zustimmend. Denn im vergangenen Jahr ergab die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU), dass ein Viertel aller Viertklässler in Deutschland nicht mehr die Mindeststandards bei der Lesekompetenz erreicht. Das gemeinsame Vorlesen zu Hause sei aber der erste Schritt, über den Kinder an diese eminent wichtige Fähigkeit herangeführt werden müssen, sagte Feller – und griff daher auch selbst zum Buch.
Die Kinder erfuhren,
wie ein Buch entsteht
Anlässlich des „Welttag des Buches“ waren die Grundschüler am Dienstag vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in die Zentralbibliothek zu einer Lesestunde mit der Ministerin eingeladen worden. Auf dem Lesezettel standen Passagen aus „Ich schenk dir eine Geschichte – Mission Roboter – Ein spannender Fall für die Glücksagentur“. Das Kinderbuch von Anke Girod wird dieses Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels an rund 1,1 Millionen Schüler verschenkt, die sich das Buch nach vorheriger Anmeldung in einer Buchhandlung abholen können.
Aber auch, wie ein Buch entsteht, wie es aufwendig gebunden und anschließen in die Buchhandlung gelangt, sollten die Kinder beim „Düsseldorfer Kinder- und Buchfest“ anlässlich des Welttags erfahren. Dazu hatte der Veranstalter, die Regionalstelle NRW der Interessensvertretung der Buchhändler, auch eine Verlegerin aus Düsseldorf eingeladen. 2019 hatte Kirsten Geß den „Windy Verlag“ für Kinderbücher gegründet, seitdem sind dort mehr als 20 Bücher erschienen, einige davon mit lokalem Bezug. Heutzutage sei es wichtig, dass ein Kinderbuch möglichst vielfältig gestaltet ist, sodass sich auch Kinder mit einer anderen Hautfarbe oder kulturellem Hintergrund angesprochen fühlen. „Eben so, wie sich auch die Realität in den Schulklassen heute darstellt. Ein gutes Kinderbuch sollte möglichst nah die Lebenswirklichkeit der Kinder abbilden“, sagt Geß.
Zum Abschluss wurden die Kinder auch selbst aktiv und brachten in der Schreibwerkstatt von Kinder- und Jugendbuchautorin Aygen-Sibel Çelik ihre eigenen Geschichten zu Papier.