(hal) Umfangreiche Bauarbeiten für den Anschluss des Düsseldorfer Flughafens an das Fernwärmenetz der Stadt sorgten 2019 für monatelange Beeinträchtigungen in Unterrath. Für die Verlegung der Leitung fielen Fahrspuren und Haltestellen weg, mussten Straßenabschnitte gesperrt und der Verkehr mithilfe von Baustellenampeln gelenkt werden. Schon damals hatte sich Ratsherr Peter Rasp (SPD) darüber geärgert, dass die Unterrather zwar durch die Arbeiten stark belastet würden, aber nicht von den neuen Leitungen profitieren können. So war nicht vorgesehen, Wohngebiete oder das neue Unterrather Schwimmbad an die Fernwärme anzuschließen. Das wollen die Mitglieder der Bezirksvertretung 6 allerdings ändern und sind einstimmig einem Antrag der SPD gefolgt, mit dem die Verwaltung gebeten wird, mit der Netzgesellschaft Düsseldorf Gespräche mit dem Ziel zu führen, möglichst vielen Unterrather Gebäuden den Anschluss an das Fernwärmenetz zu ermöglichen. „Der Überfall Russlands auf die Ukraine, die Entwicklungen auf dem Gasmarkt sowie die Pläne des Wirtschaftsministers bezüglich des Verbots von Gasheizungen haben die Notwendigkeit offensichtlich gemacht“, heißt es in dem Antrag. Auf diesen hat die Verwaltung nun reagiert. Sie geht zwar nicht konkret auf die Situation im Stadtteil ein, stellt aber die Pläne der Stadt zur Fernwärme vor. In Düsseldorf gibt es schon heute circa 7000 Fernwärme-Anschlusspunkte. Hinter diesen können sich eine, mehrere oder auch eine Vielzahl von Wohneinheiten befinden. Vertragspartner sind einzelne Hauseigentümer, Eigentümergemeinschaften oder etwa Wohnungsbaugesellschaften. „Die Stadtwerke Düsseldorf haben sich in ihrer Strategie zum Ziel gesetzt, den Fernwärmeabsatz bis 2035 nahezu zu verdoppeln“, sagt die Verwaltung. Weitere Stadtteile sollen dafür erschlossen werden. Ob die Leitung zum Flughafen auch für den Fernwärmeausbau in Unterrath genutzt werden kann, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.