Nur 22 Prozent bei Vorstandswahl Bundesvorstand: Jarzombek ist reingewählt, Pantel scheitert

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete rückt in den Bundesvorstand auf. Sylvia Pantel erreichte bei der Wahl das schlechteste Ergebnis.

Sylvia Pantel und Thomas Jarzombek bei einer Veranstaltung mit Friedrich Merz, der am Wochenende zum Parteivorsitzenden gewählt worden ist.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek wurde zum Mitglied im Bundesvorstand der Partei gewählt – die frühere Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel hingegen erlitt bei der Abstimmung auf dem Parteitag am Wochenende eine empflindliche Schlappe: Sie verfehlte mit dem schlechtesten Ergebnis aller Kandidaten den Einzug in den Vorstand.

Der 48 Jahre alte Jarzombek war als einer von sechs Kandidaten vom NRW-Verband der Partei nominiert worden und übernahm die Position von NRW-Innenminister Herbert Reul, der ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte. Die Parteimitglieder waren einverstanden: Jarzombek erhielt 62,12 Prozent der Stimmen bei einer digitalen Abstimmung der 1001 Delegierten. Das reichte für einen der 26 Posten als Mitglied des Bundesvorstands. In seinem Bewerbungsvideo warb Jarzombek unter anderem mit der „kernigen Oppositionsarbeit“, die die Düsseldorfer CDU von 2014 bis 2020 gegen das Ampel-Bündnis im Stadtrat gemacht habe. Jarzombek ist in der neuen Wahlperiode der Sprecher der Unionsfraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Einen solchen Vorstandsposten hätte auch Jarzombeks langjährige parteiinterne Widersacherin Sylvia Pantel gerne gehabt. Die 61-Jährige, die bei der Bundestagswahl im September ihr Mandat verloren hatte, gehörte nicht zu den NRW-Kandidaten – sondern wurde auf dem Parteitag von einem Delegierten vorgeschlagen: Hans-Jürgen Irmer gehört zu Pantels Mitstreitern im Berliner Kreis der CDU, einem Zusammenschluss der Parteirechten.

Mit nur 22,37 Prozent der Delegiertenstimmen scheiterte Pantel aber bei den Delegierten deutlich. Viele Beobachter sehen darin eine Reaktion auf Pantels Nähe zur Werteunion und ihrem Aushängeschild Hans-Georg Maaßen. Pantel war erst vor einer Woche gemeinsam mit Maaßen als Diskutantin bei einer Podiumsdiskussion der Werteunion aufgetreten, die wegen kontroverser Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt hatte. So sagte der Werteunion-Vorsitzende Max Otte unter anderem, Ex-Bundeskanzlerin und CDU-Parteichefin Angela Merkel sei „durch und durch DDR“ gewesen und bezeichnete ihre Regierungszeit als „Zerstörungswerk“. Pantel trat in der Online-Debatte weniger scharf auf und verteidigte die Partei.

(arl)