Nach Streit in Düsseldorf Hallenbäder sollen im Sommer 2024 offen bleiben

Düsseldorf · Über Monate hatte es deswegen Streit gegeben. Jetzt sollen die Bäder in Bilk, Unterrath und Derendorf geöffnet bleiben.

Die geschlossene Münster-Therme hatte den Streit um die Schließungszeiten ausgelöst.

Foto: Gabriel Werner/Gabriel, Werner

Der breite Protest hat sich gelohnt: Im Sommer des nächsten Jahres sollen die Hallenbäder parallel zu den Freibädern geöffnet bleiben. Das hat der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft beschlossen. Dafür wird mehr Personal benötigt. Da dies auch mehr Zuschüsse der Stadt bedeutet, kommt es nun auf den Stadtrat an, der den neuen Bedarf im Rahmen der Haushaltsverabschiedung absegnen muss. Was der zusätzliche Betrieb der Hallenbäder genau kostet, wird aktuell noch ermittelt.

In diesem Sommer waren die Münster-Therme, das Schwimm’ in Bilk und das Gartenbad Unterrath geschlossen. Die Schließung erfolgte mit der Öffnung der Freibäder. Protest gab es vor allem von den Nutzern der Münster-Therme, die SPD griff dies auf und forderte mehrfach vehement den Weiterbetrieb. Die Münster-Therme gilt als Gesundheitsbad und ist auch wegen ihrer Sauna und des Außen-Solebeckens (30 Grad Wassertemperatur) sehr beliebt.

Analyse der
Nutzerbedürfnisse vorangestellt

Geplant ist für das kommende Jahr nun Folgendes: Das Schwimm’ in Bilk bleibt regulär geöffnet. Das  Gartenhallenbad Unterrath und die Münster-Therme sollen abgestimmt öffnen und sich quasi ergänzen. Das Unterrather Bad soll für den öffentlichen Badebetrieb unter der Woche nachmittags und am Wochenende sonntags geöffnet sein. Die Münster-Therme inklusive der Saunaanlage hingegen soll von Montag bis Freitag vormittags sowie am Samstag öffnen.

Die Bädergesellschaft hat ihrem Konzept eine Analyse der Nutzerbedürfnisse vorangestellt. „Mit den sich ergänzenden Öffnungszeiten zwischen dem Gartenhallenbad Unterrath und der Münster-Therme schafft die Bädergesellschaft zusätzlich zu allen anderen geöffneten Bädern für sportliche Schwimmer die Möglichkeit, abends Bahnen zu ziehen“, so Achim Freund, Leiter Badebetrieb bei den Düsseldorfer Bädern. Gleichzeitig sorge man dafür, dass Familien die kindgerechten Angebote – vor allem in Unterrath –  nutzen können.

Neben dem Solebecken in der Münster-Therme stehe für alle, die Entspannung auf noch mehr Fläche suchen, das Vitalwarmwasserbecken im Badehaus Benrath zur Verfügung. Und neben der Sauna in der Münster-Therme steht laut Bädergesellschaft in der kalten Jahreszeit auch die Sauna im Düsselstrand zur Verfügung. Im vorigen Winter waren beide Saunen wegen der Energiekrise geschlossen, einzig die Suomi-Sauna in Niederheid hatte geöffnet.

Für Achim Freund ist die Entscheidung des Aufsichtsrats sehr erfreulich. Gleichzeitig kündigt er an, dass das Nutzerverhalten weiterhin analysiert wird, um die richtige Öffnungsstrategie für Düsseldorf zu finden. „Wir stehen im Dialog mit den Nutzenden, die sich insbesondere für die Öffnung der Münster-Therme eingesetzt haben. Wir freuen uns einerseits sehr über die hohe Identifikation mit dem Bad und andererseits darüber, dass wir es geschafft haben, die Weichen zu stellen, um eine probeweise Öffnung im nächsten Sommer zu ermöglichen.“, so Freund. Nach den Schließungen wegen der Coronapandemie und der Energiekrise werde die Auslastung der Bäder in Unterrath und Derendorf in den Sommermonaten erhoben und ausgewertet. Das wird, wie Kenner der Bäderlandschaft vermuten, spannend. Denn ob die Nachfrage nach Hallenbädern im Sommer wirklich so hoch ist, wie es die Kritiker behaupten, muss sich erst noch zeigen. Das neue Öffnungskonzept hatte sich nach jüngsten Ratsanträgen angedeutet. Während die SPD die ganzjährige Öffnung aller städtischen Hallenbäder und Saunen forderte, setzte sich das schwarz-grüne Mehrheitsbündnis mit einem  Änderungsantrag durch. Danach soll die Schließung in den Sommermonaten deutlich reduziert werden,  allerdings: „unter Berücksichtigung der notwendigen Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie der personellen Abdeckung der Freibäder und Hallenbäder“. Dazu seien etwa versetzte Schließungswochen einzelner Bäder denkbar, hieß es.